Die Aktien führender Konzerne stürzten weltweit ab und tendieren nach wie vor nach unten. Auf den ohnehin schwer angeschlagenen Anbieter Conergy
http://www.conergy.de wartet heute, Dienstag, eine weitere schlechte Nachricht. Der Großaktionär Otto Happel zieht sich offenbar allmählich aus dem Unternehmen zurück. Medienberichten zufolge hält der Investor nur mehr knapp drei Prozent an Conergy, nachdem sein Anteil zuletzt noch über neun Prozent betragen hatte. Der bereits zum Pennystock verkommene Titel gerät dadurch weiter unter Druck. Außerdem flammen erneut Spekulationen über eine mögliche Insolvenz des Solarunternehmens auf.
Hinter vorgehaltener Hand war bereits vor dem Einstieg Happels über eine mögliche Conergy-Insolvenz gemunkelt worden. Angesichts seiner allmählichen Anteilsverkäufe fallen die Gerüchte erneut auf fruchtbaren Boden. "Mittelfristig sind wir mit ausreichend Liquidität ausgestattet", entgegnet Conergy-Sprecherin Yvonne Deters auf Nachfrage von pressetext. Eine Insolvenz ließe sich daher vermeiden. Durch die erfolgte Kapitalerhöhung konnten fällige Kredite zurückgezahlt werden. Dennoch hatte es das Solarunternehmen trotz umfassender Restrukturierungsmaßnahmen im vergangenen Jahr nicht geschafft, sich aus den roten Zahlen zu retten.
Ursprünglich beteiligte sich Happel mit rund 50 Mio. Euro an Conergy und hielt anfangs 4,25 Prozent mit der Option auf eine Sperrminorität von 25,1 Prozent. "Herr Happel hat die Option nicht wahrgenommen. Über Käufe und Verkäufe liegen uns jedoch keine detaillierten Informationen vor", erklärt Deters im pressetext-Gespräch. Der allmähliche Rückzug des Großaktionärs drückt den Titel weiter ins Minus, nachdem er innerhalb des vergangenen Jahres bereits über 90 Prozent an Wert eingebüßt hat. Zu Redaktionsschluss dieser Meldung (11:14 Uhr) notiert das Papier mit minus 4,75 Prozent gegenüber dem Vortag bei einem Wert von 0,56 Euro.
Neben Conergy scheint sich derzeit die gesamte Branche in einer Schockstarre zu befinden. Seit Tagen dümpeln die Aktien des Solarsektors weltweit in den roten Zahlen. So hat etwa das Papier des größten deutschen Konzerns Solarworld in den vergangenen beiden Wochen deutlich nachgegeben und zuletzt erneut über fünf Prozent verloren. Nachdem die Aktie noch Ende Mai bei rund 23 Euro notierte, liegt der Kurs mittlerweile unter der Marke von 17 Euro. International zählten sogar die Papiere von Yingli Green Energy, Trina Solar, Suntech Power, Renesola, LDK Solar, Evergreen Solar oder JA Solar zu den Verlierern, die Anleger noch wenige Wochen zuvor mit Kursfeuerwerken erfreuten. (pte)