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27.03.2014 | 11:06 | Windenergiebranche 

Windrad-Pionier Enercon muss weltweite Konkurrenz fürchten

Aurich / Hannover - Deutschlands Windrad-Marktführer Enercon steuert nach Jahren temporeichen Wachstums auf schwierigere Zeiten zu.

Windenergiebranche in Deutschland
(c) proplanta
Zwar steige die Bedeutung der erneuerbaren Energien weltweit, der starke Wettbewerb schmälere aber die Gewinnspanne beim Verkauf von Windkraftanlagen, schrieb die Enercon-Muttergesellschaft UEE Holding vor rund einem Jahr im Konzernabschluss für 2012.

Die Bilanz des verschwiegenen Branchenführers ist seit dieser Woche im Bundesanzeiger öffentlich zugänglich. Der Konzern selbst hatte bis dahin keine Zahlen bekanntgegeben.

In den vergangenen 15 Jahren habe die global neu installierte Windkraftleistung im Schnitt jährlich um 28 Prozent zugelegt, heißt es in der Bilanz mit Stand Februar 2013 weiter. «Ein solches Wachstum ist jedoch für die kommenden Jahre nicht zu erwarten.»

In der Zentrale im ostfriesischen Aurich war auf Nachfrage niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. In der Vergangenheit hatte sich Enercon bei Bilanzdetails stets bedeckt gehalten. Der Konzern scheut die große Öffentlichkeit. Vor knapp zwei Jahren erklärte Enercon, der Gründer und Eigentümer Aloys Wobben werde die als GmbH firmierende Firmengruppe über ein Stiftungskonstrukt absichern. Damit solle sein Lebenswerk «bewahrt und die Unabhängigkeit des führenden deutschen Windenergieanlagenherstellers langfristig gesichert werden».

Die UEE Holding muss neben Bilanzzahlen auch Einschätzungen zum Geschäftsverlauf in den Bundesanzeiger einstellen. Darin äußert sich Enercon auch über die Regelungen für den Vorrang Erneuerbarer Energien hierzulande (EEG). Das Gesetz ist ein Motor für den Erfolg der Branche - und steht seit einiger Zeit auf dem Prüfstand. «Dies sorgt für eine zunehmende Verunsicherung am Markt», beklagt Enercon.

Enercon hat nach eigenen Angaben hierzulande 50 Prozent Marktanteil und war weltweit zuletzt die Nummer vier. Bisher taugt Windkraft nicht als Primärstromquelle, weil es noch keine ausreichende Handhabe für Flauten gibt. Speicher oder länderübergreifende Verbundnetze sind Zukunftsmusik.

Mit den eigenen Zahlen glänzte Enercon 2012 aufs Neue: Der Umsatz der unter dem UEE-Dach vereinten Gruppe schoss im Vergleich zum Vorjahr 2011 um gut 1,1 Milliarden Euro in die Höhe auf knapp 5,1 Milliarden Euro. Das waren 29 Prozent Plus. Unterm Strich stand ebenfalls fast ein Drittel Verbesserung; der Gewinn stieg auf 607 Millionen Euro.

Die Belegschaft der Gruppe wuchs binnen Jahresfrist um 200 auf 3.837 Mitarbeiter. Der Löwenanteil davon, zuletzt 2379 Menschen, arbeitete im Ausland. Dort läuft auch der Großteil der Enercon-Umsätze: 1,84 Milliarden Euro (+18 Prozent) entfielen 2012 auf das Inland, 1,92 auf die EU ohne Deutschland (+14 Prozent) und 1,31 Milliarden Euro auf übrige Länder, deren Erlöse sich fast verdoppelten (+90 Prozent). (dpa)
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