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26.03.2014 | 10:40 | Windanlagen-Finanzierer 
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Prokon-Geschäftsführer bestätigt Genossenschafts-Aufbau

Itzehoe - Der Geschäftsführer des angeschlagenen Windanlagen-Finanzierers Prokon, Carsten Rodbertus, hat den Aufbau einer Genossenschaft bestätigt.

Windanlagen
(c) proplanta
Am 7. März sei die «Prokon Genossenschaft für eine lebenswerte Zukunft eG in Gründung» auf den Weg gebracht worden, jetzt müssten noch die notwendigen Anträge beim Genossenschaftsverband gestellt und dort genehmigt werden, sagte Rodbertus am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin seien die Pläne bekannt.

Im Januar hatte das Unternehmen aus Itzehoe (Schleswig-Holstein) eine vorläufige Insolvenz angemeldet. 75.000 Anleger hatten Prokon etwa 1,4 Milliarden Euro Kapital zur Verfügung gestellt. Ob Prokon tatsächlich insolvent ist, soll sich bis Ende April entscheiden.

Umstritten ist bereits die noch nicht genehmigte Satzung der Genossenschaft. Der Verein «Freunde von Prokon» kritisierte nach NDR-Informationen die neue Rechtsform als Alleingang des Chefs. Dieser gebe eine Satzung vor, statt sie mit den Anteilseignern zu entwickeln. Außerdem berücksichtige sein Satzungsentwurf die Mitbestimmungs- und Kontrollrechte der insgesamt 70.000 Anteilseigner zu wenig, kritisierte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Siegel.

Rodbertus wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete den Verein als bunt zusammengewürfelten Haufen, der sich in mehrere Parteien aufspalten werde. «Wir werden Anlegern im Aufsichtsrat ein gewisses Mitspracherecht geben», sagte er. Den Vorstand der Genossenschaft solle die Mitgliederversammlung wählen.

Ende Februar hatte Penzlin Spekulationen über eine anstehende Umwandlung in eine Genossenschaft zurückgewiesen. Eine Umwandlung in eine andere Rechtsform während des laufenden vorläufigen Insolvenzverfahrens sei nicht möglich, hieß es damals.

Rodbertus räumte ein, seine Handlungsspielräume seien wegen des vorläufigen Insolvenzverfahrens gering und könnten bei der Eröffnung eines regulären Verfahrens auf Null gehen. Die Genossenschaft solle Perspektiven bieten: neues Kapital einwerben und Mitglieder gewinnen.

«Im Idealfall sind wir so erfolgreich, dass wir Projekte von der Prokon Regenerative Energien GmbH übernehmen können», heißt es auf der Homepage der Genossenschaft, die gerade aufgebaut wird. «Damit wollen wir den Prokon-Genussrechtsinhabern eine Perspektive bieten.» Allerdings stehe eine Umwandlung von Genussrechten in Genossenschaftsanteile zurzeit nicht zur Debatte.

«Der Stromvertrieb ist ein Teil, den wir uns am Ende von der Genossenschaft weiterbetrieben vorstellen können», sagte Rodbertus. Außerdem hoffe er, zum Beispiel bisherige Prokon-Windparkanlagen, die der vorläufige Insolvenzverwalter auf dem Markt anbieten müsse, für die Genossenschaft zu relativ günstigen Preisen retten zu können.

Die Genossenschaft könne, sofern neues Kapital vorhanden sei, mit eigenen Geboten dagegenhalten. Das käme dann auch den bisherigen Genussrechtsinhabern indirekt zu Gute. Rodbertus strebt an, Genussrechtsanteile in der Genossenschaft als Sacheinlage zuzulassen.

Die Genossenschaft in Gründung könne zurzeit keine telefonische Kontaktmöglichkeit bieten, wie es auf der Homepage heißt. Die Daten der Genussrechtsinhaber dürften aus juristischen Gründen nicht verwendet werden. Rodbertus appellierte an die Genussrechtsinhaber, sich per E-Mail selbst bei der Genossenschaft zu melden.

Der Genossenschaftsverband in Neu-Isenburg erklärte auf dpa-Anfrage, als Wirtschaftsprüfungsunternehmen Verschwiegenheitspflichten zu unterliegen und keine Aussagen zu einzelnen Gründungen, Gründungsprüfungen oder geprüften Unternehmen machen zu dürfen. Der Bremer «Weser-Kurier» hatte berichtet, eine vorläufige Satzung für die Genossenschaft hätten die beiden Geschäftsführern Rodbertus und Henning Mau sowie Vertriebsleiter Rüdiger Gronau unterzeichnet. (dpa)
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Kommentare 
Prokonese1995 schrieb am 27.03.2014 11:49 Uhrzustimmen(82) widersprechen(57)
Hier gibts alle Infos zur neuen Genossenschaft: www.prokon-genossenschaft.de
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