«Wir wollen, was politisch machbar ist, tun», sagte Merkel am Montag beim offiziellen Wahlkampfauftakt der Thüringer
CDU in Ilmenau. Merkel traf sich nach ihrer Rede kurz mit Vertretern des Betriebsrats des Arnstädter Werks.
Auch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte den Beschäftigten Hilfe im Kampf um ihre Arbeitsplätze zu. «Wir lassen die Beschäftigten nicht im Regen stehen», sagte sie. Es müssten Investoren gefunden werden, um so viele der 1.800 Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.
Es gebe Interessenten für das Thüringer Werk, das erst 2011 vollständig eröffnet worden war, sagte Lieberknecht der Nachrichtenagentur dpa. «Wir drängen auf die zügige Prüfung ihrer Angebote.»
Bundeskanzlerin Merkel werde sich persönlich an Bosch-Chef Volkmar Denner wenden und die Sorgen der Beschäftigten vortragen, sagte die Thüringer Regierungschefin und CDU-Vorsitzende. Mit den Betriebsräten des Arnstädter Werks und dem Konzernbetriebsrat Alfred Löchle habe es nach der Wahlkampfkundgebung, zu der nach CDU-Angaben etwa 4.000 Menschen kamen, ein konstruktives, offenes Gespräch gegeben.
«Weitere Gespräche sind vereinbart», sagte Lieberknecht. Sie habe bei einem Telefonat am Montag mit der Bosch-Geschäftsführung deutlich gemacht, dass nun zügig an der Investorenauswahl gearbeitet werden sollte.
Der Stuttgarter Bosch-Konzern hatte als Reaktion auf den drastischen Preisverfall für Solarzellen und -module auf dem Weltmarkt und hohe Verluste im März seinen Ausstieg aus dem Solargeschäft bis 2014 beschlossen. Dagegen kämpfen Belegschaft und IG Metall.
Geprüft werden müsse eine Weiterführung der Produktion, der Verkauf an einen soliden Investor, der die Sozialstandards erhalte, oder die Nutzung des Standortes für andere Bosch-Produkte, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Bosch Solar Energy AG, Andy Poplawski. (dpa)