Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.08.2009 | 04:45 | Bioenergie 

Agroforstsystem im Ökolandbau zur Energieholzgewinnung - neues Forschungsprojekt in Bayern

Freising - Eine der Zukunftsaufgaben der Land- und Forstwirtschaft ist es, einen Beitrag zur Energieversorgung zu leisten.

Energiehölzer
(c) proplanta
Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern ist dabei besonders für den ökologischen Landbau ein wichtiges Ziel. Gleichzeitig muss jedoch das Spannungsfeld zwischen Nahrungsmittelproduktion und Energiegewinnung auf den landwirtschaftlichen Produktionsstandorten beachtet werden. Eine Bewirtschaftung nach dem Prinzip der Agroforstwirtschaft bietet hier die Möglichkeit mehrere Nutzungsformen auf derselben Fläche miteinander zu kombinieren.  
Im April 2009 startete in Bayern das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) geförderte Forschungsvorhaben "Entwicklung und Erprobung eines Agroforstsystems im ökologischen Landbau zur Energieholzgewinnung". Das Projekt wird von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Landesanstalt für Wald und Forst (LWF) gemeinsam durchgeführt. Versuchsstandorte sind der "Biolandhof Braun" in Pulling sowie die LfL-Versuchsstation "Neuhof" bei Kaisheim, Lkr. Donau-Ries.

Welche Erträge und Qualitäten liefern die landwirtschaftlichen Feldfrüchte in einem Agroforstsystem im Vergleich zur herkömmlichen Bewirtschaftung ohne Bäume auf dem Acker? Dies ist eine der zentralen Fragen des Forschungsprojektes. Es wird eine positive Wirkung von regelmäßig beernteten Baumstreifen auf den Ertrag der dazwischen liegenden landwirtschaftlichen Kulturen vermutet. Dazu liegen jedoch noch keine Untersuchungen unter bayerischen Standortbedingungen vor.

Lässt sich mit einem Agroforstsystem die gesamte Biomasseerzeugung je Flächeneinheit nachhaltig erhöhen? Die Klärung dieser Frage ist ein weiteres wichtiges Anliegen des Projektes. Zudem soll die Frage nach der Anbaumöglichkeit schnellwachsender Baumarten im Hinblick auf die Vorgaben des Ökolandbaues beantwortet werden. In diesem Teil des Projekts werden heimische, zu Stockausschlag fähige Baumarten wie Schwarzerle, Grauerle und Esche, mit den im konventionellen Energiewaldanbau üblichen Hybridpappeln verglichen. Zudem werden verschiedene Untersaaten zur Beikrautregulierung getestet. Dies ist notwendig, da im ökologischen Landbau der Einsatz von Herbiziden nicht gestattet ist. Die Ergebnisse werden in die land- und forstwirtschaftliche Beratung einfließen. Sie sind grundsätzlich auch für die konventionelle Landwirtschaft nutzbar.

Detaillierte Informationen zum Forschungsprojekt sind auf der Internetseite zu finden. (LfL)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Initiative zur Stärkung von Biogas erhält Zuspruch

 Agri-Photovoltaik: Weniger Pflanzenschutzmittel nötig

 Weniger Schadholz führt zu Rückgang beim Holzeinschlag

 Studien sollen mehr Wissen über Asiatische Hornisse bringen

 Agri-PV erstmals im Landesentwicklungsplan von Rheinland-Pfalz berücksichtigt

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte