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06.04.2011 | 07:15 | E10-Chaos 

Benzinpreise steuern auf Rekordniveau zu

Hamburg - Nach dem E10-Chaos erwartet die deutschen Autofahrer der nächste Stresstest: Die Benzinpreise in Deutschland erreichen fast wieder ihre alten Rekordstände vom Sommer 2008.

Zapfsäule
An vielen Tankstellen in Deutschland kostete Superbenzin am Dienstag 1,58 oder 1,59 Euro je Liter, ergab eine Internet-Recherche. Das entspricht den Rekordwerten von 2008, als der Rohölpreis kurzzeitig 150 Dollar erreichte. Damals waren die Autofahrer allerdings noch durch einen stärkeren Euro geschützt und bekamen nicht die volle Wucht des teuren Öls zu spüren. Einen bundesweiten Durchschnittspreis konnten die Mineralölfirmen am Dienstag nicht nennen.

Die Tankstellenketten machen vor allem das hohe Preisniveau an den internationalen Öl- und Produktmärkten für die Rekordpreise verantwortlich. Eine Tonne Superbenzin habe sich am Rotterdamer Spotmarkt für Mineralölprodukte innerhalb von zwei Handelstagen von 1.048 auf 1.075 Dollar verteuert. Seit Mitte März betrage der Preisanstieg 175 Dollar je Tonne.

«Wir merken die anziehende Nachfrage; das schöne Wetter am vergangenen Wochenende hat die Fahrsaison eingeleitet», sagte Shell-Sprecherin Cornelia Wolber. Regelmäßig im Frühjahr, wenn in ganz Europa und in den USA die Reisesaison beginnt, machen auch die Benzinpreise einen Sprung nach oben.

Ob auch die missglückte Einführung des Biosprits E10 und künftige Strafzahlungen für die Mineralölfirmen zu den hohen Preisen beitragen, ist nicht eindeutig zu klären. «Die gesamte Logistik ist gestört; das verursacht hohe Kosten», sagte Esso-Sprecherin Gabriele Radke. Gegenwärtig wird E10 im Süden und Osten Deutschlands angeboten, aber unverändert nur wenig getankt. Im Norden und Westen ist der Bio-Sprit bislang nicht eingeführt und es ist unklar, ob es noch dazu kommt.

Die Mehrheit der Autofahrer will kein E10 tanken. Dafür ist in den betroffenen Ländern die Nachfrage nach Super plus mit 98 Oktan höher, als sie von den Tankstellen bewältigt werden kann.

Der Preis für ein Barrel Öl der Nordsee-Sorte Brent hatte Anfang der Woche erstmals seit 2008 die Marke von 120 Dollar durchbrochen. «Die Märkte sorgen sich wegen der wechselnden Lage in Libyen», sagte Leon Leschies, Rohstoffexperte des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Zudem seien Ölförderanlagen und Raffinerien in Libyen beschädigt worden und die weitere Entwicklung in der gesamten Region ungewiss. Zusätzlich befeuert werde der Ölpreis durch die hohe Liquidität in den Finanz- und Rohstoffmärkten. (dpa)
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