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14.09.2019 | 14:31 | Sanierungsförderung 

Dauerhafte Steuerförderung für Gebäudesanierung gefordert

Berlin - Handwerk und Baugewerbe dringen für mehr Klimaschutz auf dauerhafte steuerliche Förderungen bei der energetischen Gebäudesanierung.

Gebäudesanierung
Die energetische Gebäudesanierung gehört zu den zentralen Vorschlägen im Klimakabinett. Handwerk und Baugewerbe sagen: Wir sind bereit. Es müssten aber die richtigen Signale kommen. (c) proplanta
«Das ewige Ankündigen und dann wieder Zurückstellen der steuerlichen Sanierungsförderung hat einen beträchtlichen Sanierungsstau anwachsen lassen, der nun endlich abgebaut werden muss», sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der Deutschen Presse-Agentur.

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, sagte der dpa: «Unternehmer bauen Kapazitäten nur dann auf, wenn sie eine verlässliche Perspektive für Aufträge haben.»

Das Klimakabinett der Bundesregierung müsse einen Förderschwerpunkt auf die energetische Gebäudesanierung legen, um den CO2-Ausstoß in Deutschland drastisch zu senken. «Wir brauchen hier investive Anreize mit einer verlässlichen Laufzeit von mindestens zehn Jahren.» Ein kurzfristiges Strohfeuer helfe nicht weiter.

Eine Steuerförderung bei der energetischen Gebäudesanierung ist Teil der Vorschläge für das Klimakabinett. Wie genau diese Förderung aussieht, ist aber offen. Das Klimakabinett unter Vorsitz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am 20. September ein großes Maßnahmenpaket vorlegen, damit Deutschland nationale und international verpflichtende Klimaziele bis 2030 einhalten kann.

Wollseifer sagte, natürlich würden Handwerksbetriebe zügig die erforderlichen Personalkapazitäten aufbauen, um Marktchancen zu realisieren - aber nur, wenn sie darauf vertrauen könnten, dass zum Beispiel eine steuerliche Sanierungsförderung oder eine Modernisierungsförderung für Heizungsanlagen auch tatsächlich dauerhaft eingeführt werde.

«Als zentrales Signal vom Klimakabinett erwartet das Handwerk, dass in der Energie- und Klimapolitik auf den marktwirtschaftlichen Innovationswettbewerb gesetzt wird», sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

«Ganz entscheidend ist aus Sicht des Handwerks, auf marktwirtschaftliche Anreizmechanismen und kluge Förderimpulse zu setzen, statt auf Ordnungsrecht und Strafsteuern.» Das künftige Leitmotiv einer Energie- und Klimaschutzpolitik müsse lauten: «So viel Marktlösungen wie möglich, nicht mehr Ge- und Verbote als unbedingt nötig.»

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Baugewerbes sagte, die mittelständischen, baugewerblichen Unternehmen leisteten mehr als 85 Prozent des gesamten Wohnungsbaus. Die Branche beschäftige mittlerweile 855.000 Menschen, gegenüber rund 700.000 im Jahr 2009.

«Allerdings ist die energetische Sanierungsquote mit unter einem Prozent nicht dazu angetan, Kapazitäten aufzubauen», sagte Pakleppa. «Wir wissen von unseren Mitgliedern, die auf dem Sanierungsmarkt tätig sind, dass die Firmen in diesem Segment des Bauens nicht ausgelastet sind.»

Derzeit würden Einzelmaßnahmen mit Zuschüssen von 10 Prozent der Kosten und maximal 5.000 Euro gefördert. Das Baugewerbe erachte eine Verdopplung der Bemessung und bis zu 10.000 Euro für «investitionsanreizend». Entsprechend müsse die steuerliche Förderung bei Einzelmaßnahmen ausgestaltet werden: Diese müssten bis zu einer Höhe von 10.000 Euro direkt von der Steuerschuld abgesetzt werden können.
dpa
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