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26.04.2010 | 11:13 | Bioenergie 

Die optimale Biogasrübe

Gülzow - Mitte April fiel der Startschuss für ein Vorhaben zur Weiterentwicklung der Biogas-Rübe. 

Die optimale Biogasrübe
Die KWS Saat AG untersucht gemeinsam mit dem Cutec Institut, der Input GmbH und dem Deutschen Biomasse Forschungszentrum (DBFZ) die gesamte Kette von der Züchtung der Biogas-Rüben bis hin zur Aufbereitung und Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz.  Die Partner wollen züchterische Ziele für die Verbesserung der Rüben identifizieren, damit diese später einmal auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig in Monovergärung zur Biomethanerzeugung einsetzbar sind.

Finanzielle Unterstützung erhält das Vorhaben aus dem Förderprogramm ‚Nachwachsende Rohstoffe’ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), das über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) abgewickelt wird.

Aufgrund ihrer Zusammensetzung unterscheidet sich die Zuckerrübe deutlich von anderen pflanzlichen Einsatzstoffen für die Biogaserzeugung. 70 Prozent ihrer Trockensubstanz besteht aus Zucker, der vollständig und schneller als andere Rohstoffe abbaubar ist. Die dadurch benötigte deutlich kürzere Verweilzeit im Biogas-Fermenter macht Rüben wirtschaftlich sehr interessant.

Das übergeordnete Ziel des jetzt gestarteten Vorhabens besteht darin, Rüben züchterisch so zu verändern, dass ihre Vorteile noch besser zum Tragen kommen. Im Idealfall kann man die Rübe später in Monovergärung in Biogas umwandeln und dieses zu Biomethan aufbereiten, das wirtschaftlich konkurrenzfähig zu Erdgas ist. Dazu untersuchen die Forscher die gesamte Kette von der Pflanze über die Fermentation bis hin zur Gasreinigungstechnologie, um die Rübe gezielt züchterisch verbessern zu können. Die Arbeitspakete sind folgendermaßen aufgeteilt:

Die KWS Saat AG stellt aus aktuellen Zuchtprogrammen unterschiedliches Rübenmaterial als Substrat zur Verfügung, sammelt alle erhobenen Daten und leitet daraus züchterische Ziele für eine Optimierung der Rüben ab.

Das Cutec-Institut führt mit den verschiedenen Rübensubstraten Gärversuche im Labor und in einer Pilotanlage durch. Zusammen mit dem Biogasanlagenplaner Input GmbH identifiziert Cutec außerdem anhand von Computersimulationen technische Optimierungspotenziale im Fermentationsprozess.

Input untersucht gemeinsam mit dem DBFZ anhand einer ökonomischen Modellierung, wie wirtschaftlich die Biogaserzeugung aus Rüben in Monovergärung sein kann. Dabei beziehen die Wissenschaftler auch die Option der Aufbereitung des Biogases zu Methan und dessen Einspeisung ins Erdgasnetz mit ein und vergleichen die Kosten mit denen für fossiles Erdgas.

Ein bereits laufendes, über die FNR gefördertes Vorhaben (Förderkennzeichen 22002906) setzt züchterisch auf höhere Erträge und bessere Ernteeigenschaften von Zuckerrüben. In dem jetzt angelaufenen Projekt steht die Definition weiterer Züchtungsziele für maximal effiziente Biogas- Rüben im Mittelpunkt.

Informationen zum Verbundvorhaben sind in Kürze auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter den Förderkennzeichen 22013909, 22014009, 22014109, 22014209 zu finden. (fnr)
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