In einem ehemaligen Kiestagebau nahe Zietlitz wurden auf 86 Hektar knapp 200.000 Solar-Module installiert. Wie der Schweriner Energieversorger Wemag als Mitinvestor mitteilte, verfügt der Park über eine Nennleistung von 80 Megawatt Peak. Damit könnten jährlich rund 74.000 Megawattstunden Strom erzeugt werden, ausreichend zur
Versorgung von bis zu 18.500 Vier-Personen-Haushalten.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die an der technischen Inbetriebnahme der Anlage teilnahm, nannte deren Fertigstellung einen «großen Schritt in die Energiezukunft von Mecklenburg-Vorpommern».
Nach ihren Angaben sind landesweit inzwischen mehr als 17.000 Photovoltaikanlagen in Betrieb. Allerdings kommt der
Ausbau langsamer voran als in anderen Bundesländern. Kritiker werfen der Landesregierung vor, eigene Verwaltungsgebäude völlig unzureichend für die Gewinnung von Sonnenstrom zu nutzen. Von 416 öffentlichen Gebäuden, die in Frage kämen, seien nur 27 dafür genutzt, hieß es.
Nach Branchenangaben verfügt Mecklenburg-Vorpommern derzeit über etwa ein Prozent der bundesweit existierenden 1,8 Millionen Solaranlagen. Die installierte Leistung macht mit gut 2.000 Megawatt Peak etwa vier Prozent der Gesamtleistung aus. Das lässt darauf schließen, dass vor allem Großanlagen entlang der Autobahnen Strom liefern und private Hausdächer noch vergleichsweise wenig genutzt werden.
Schwesig räumte ein, dass bei der Nutzung der
Sonnenenergie «noch viel
Luft nach oben» sei. Es sei daher wichtig, dass die Bundesregierung den Ausbau der
Solarenergie weiter fördere.
Der
Solarpark in Zietlitz sei ein gutes Beispiel für die notwendige Transformation in Richtung einer klimaneutralen Zukunft, sagte Joachim Goldbeck, Geschäftsführer der Goldbeck Solar GmbH, die das Projekt mit vorangetrieben hatte. Zu den weiteren Investoren gehört den Angaben zufolge neben der Wemag auch die Evangelische Landeskirche Württembergs.
Solaranlagen tragen bundesweit etwa 10 Prozent zur Bruttostromerzeugung bei, in Mecklenburg-Vorpommern waren es 2019 laut Statistikamt etwa 9 Prozent.