Bis 2030 soll es nach den Vorstellungen der Öko-Partei nur noch erneuerbare Energien etwa aus Sonne, Wind und
Biomasse geben. Bis zum Jahr 2040 soll der Verkehr auf Elektroautos umgestellt sein. Dafür sei auch ein Bewusstseinswandel bei den Bürgern hin zu mehr Umweltschutz und eine andere Lebensstil notwendig, sagte Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel bei der Vorstellung eines 60-seitigen Energiekonzepts am Donnerstag in Hannover. Einen Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland halten die Grünen bis 2017 für machbar.
An diesem Freitag will auch die Landes-FDP mit ihrem Vorsitzenden, Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, ein neues Energiekonzept vorstellen. Dazu soll beim Landesparteitag am 9. und 10. April in Braunschweig eine Leitantrag beschlossen werden. Darin heißt es, bis zu einen Umbau der
Energieversorgung setze die Partei auf einen Energiemix, zu dem auch die Kernenergie gehöre, «die allerdings nicht zuletzt nach den dramatischen Ereignissen in Japan keine Zukunft hat». Zudem spricht sich die FDP-Spitze für einen Stopp der Castor-Transporte ins Zwischenlager Gorleben aus.
Grünen-Chef Wenzel attackierte die Liberalen und sagte, Generalsekretär Christian Lindner versuche der FDP den Anstrich einer Anti-Atom-Partei zu geben. Dies sei aber unglaubwürdig, wenn neuere Atomkraftwerke bis 2036 weiterlaufen sollten. «Ich fürchte Schlimmes», meinte Wenzel zum FDP-Energiekonzept. Zwar zeige sich die FDP beweglich, wolle aber letztlich nicht an der Laufzeitverlängerung für die Atommeiler rütteln.
Wenzel forderte die schwarz-gelbe Landesregierung auf, etwa ein niedersächsisches Energiespargesetz zu erlassen und ein Kataster für Solarflächen einzurichten. Außerdem sollten Pilotprojekte für Elektromobile gestartet werden. Nach dem Energieszenario der Grünen sinkt der Energieverbrauch insgesamt um die Hälfte. Wenzel forderte dabei auch einen anderen Lebensstil: Die Bürger sollten etwa auf den Bus oder Carsharing umsteigen, sparsame Elektrogeräte und Passivhaus-Standards bevorzugen. (dpa)