Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.11.2022 | 08:18 | Bioenergiebranche 

HBV und OVAG gegen Gewinnabschöpfung bei Bioenergie

Friedrichsdorf - Vor einer Gewinnabschöpfung bei Bioenergieanlagen hat jetzt auch der Hessische Bauernverband (HBV) gewarnt.

Bioenergieanlage
(c) proplanta
Die Überlegungen des Bundeswirtschaftsministeriums würden landwirtschaftliche Biogasanlagenbetreiber und mittelständische Energieversorger schwer treffen und die Nutzung von Bioenergie gefährden, heißt es in einer Erklärung, die der HBV am Montag (14.11.) gemeinsam mit der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) vorgelegt hat.

Deshalb müssten die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums korrigiert und Bioenergie generell von der Erlösabschöpfung ausgenommen werden. „Bioenergieanlagen sind das Rückgrat der Energiewende im ländlichen Raum“, betonen der HBV und die OVAG in ihrer Erklärung. Der geplanten Erlösabschöpfung fehle jede Angemessenheit. Ein derart massiver Eingriff in die Erlössituation würde dazu führen, dass Anlagenbetreiber aus wirtschaftlichen Gründen Anlagen vom Netz nehmen müssten.

Damit stünden sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Wirtschaftskraft des ländlichen Raums zur Disposition. Laut HBV und OVAG haben viele Biogasanlagenbetreiber im Vertrauen auf den politischen Willen zur Forcierung der Energiewende gerade aufwändig in ihre Anlagen investiert. Zudem zeige sich die aktuelle Preissteigerung bei der Produktion der Substrate, des „Treibstoffs“ der Bioenergieanlagen.

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten nämlich auch die Betreiber von Biogasanlagen selbst erheblich höhere Kosten zu tragen, die durch höhere Erlöse der Anlagen bei vielen Betreibern bestenfalls ausgeglichen würden. Hingewiesen wird in dem Papier auch darauf, dass Biogas Wertschöpfung im ländlichen Raum erzeuge.

Die Erlöse aus Biogasanlagen blieben in der Region und würden dort von landwirtschaftlichen und mittelständischen Betrieben reinvestiert. So könnten das Handwerk, die Landtechnik und Lohnunternehmen zusätzlich davon profitieren. Zudem erhielten die Kommunen Gewerbe- und Einkommenssteuer. Darüber hinaus seien Bioenergieanlagen ein wichtiger Bestandteil des Energiemixes und könnten Schwankungen bei der Produktion von Strom aus Wind- und Solaranlagen auffangen.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Koalition verspielt Chance für deutsche Solarindustrie

 Solarpaket: Für Branche nicht der große Wurf

 Agri-Photovoltaik: Weniger Pflanzenschutzmittel nötig

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken