Das ist bei einem Fachgespräch des Centralen Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerks (CARMEN) deutlich geworden, das Mitte September in Reutlingen stattfand. Nach den Worten von Elena Magenau von der Universität
Hohenheim hat sich
Miscanthus zu einer der wichtigsten
Energiepflanzen entwickelt. Einem geringen Energieaufwand stehe ein hoher Energieertrag gegenüber. Es sei ein Anbau auf verschiedenen Böden möglich. Zudem toleriere Miscanthus unterschiedliche Klimabedingungen.
Die Ernte finde jährlich als Grünernte für die
Biogasproduktion im Herbst statt, im Frühjahr als Braunernte. Nach ihrer Etablierung werde die mehrjährige Energiepflanze 20 Jahre geerntet; dabei seien keine
Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig, berichtete Magenau. Durch diese geringe Bodenbearbeitung könne die
Bodenqualität verbessert werden, wenn von einjährigen Energiepflanzen auf Miscanthus umgestiegen werde. Die Kohlenstoffverbindung im Boden liege bei einem Miscanthusfeld in der Größenordnung von
Dauergrünland, so die Wissenschaftlerin.
Andreas Kiesel von der Universität Hohenheim wies indes darauf hin, dass die etwa ein Jahr dauernde Etablierungsphase sehr arbeitsintensiv sei. Ein häufiger Fehler beim Anbau sei, dass Miscanthus bereits im August geerntet werde, erklärte Kiesel. Dadurch werde der Austrieb im nächsten Jahr schwächer, da weniger Kohlenhydrate in die Rhizome zurückverlagert werden könnten. Der Forscher empfiehlt daher eine Ernte frühestens Ende September oder im Oktober, um so einen Ertragsrückgang im nächsten Frühjahr zu vermeiden.
Kiesel zufolge hat Miscanthus durch die substratspezifischen Gestehungskosten von 0,17 Cent/m³ bis 0,23 Cent/m³ Methan das Potential, eine umweltschonende, kostengünstige Biogasproduktion zu ermöglichen. Anja Mangold von der Universität Hohenheim bescheinigte Miscanthus eine hohe Ressourcennutzungseffizienz sowie hohe Erträge. Sie verwies auf einen Feldversuch, bei dem die
Silagequalität bei einer Ernte Mitte Oktober am besten abgeschnitten habe.
Der Methanertrag von Miscanthus sei zwischen dem der Durchwachsenen
Silphie und Mais einzuordnen. Mit einem Methanertrag von 4.700 m³ sieht Mangold in dem Energiegras ein vielversprechendes Biogassubstrat.