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08.05.2009 | 03:58 | Holzwirtschaft 

Mit Holz an der Spitze: Sieger des Solar Decathlon 2007 geht in die Langzeiterprobung

Bonn - Holzbau steht an der Spitze der neuesten technischen Entwicklung.

Holzbau
(c) proplanta
Das beweist das Solarhaus der TU Darmstadt, Sieger beim "Solar Decathlon 2007", eines von der US-Regierung ausgeschriebenen internationalen Wettbewerbs um das beste Solarhaus. Ein studentisches Entwicklungsteam um Professor Manfred Hegger zeigte mit seinem Wettbewerbsbeitrag, dass sich höchste Energieeffizienz sehr gut mit Ästhetik und hohem Wohnkomfort verträgt. Um aussagekräftige Daten über einen längeren Zeitraum zu erhalten, wird das Haus ab Mai 2009 im Rahmen eines Monitoring-Forschungsprojektes zwei Jahre lang im Alltagsgebrauch genutzt.

Das Solarhaus ist durchgehend mit Materialien, Komponenten und Systemen aus Deutschland ausgestattet und in Zusammenarbeit mit deutschen Herstellern gebaut. Es ist eine Holzständer-Konstruktion mit Vakuumdämmelementen außen und Latentwärmespeichern im Innenraum. Holz als Baustoff verbraucht zur Herstellung und Verarbeitung wenig Energie. Die Verwendung von Holz als nachwachsendem, lokal produziertem Rohstoff war für das Entwicklungsteam deshalb besonders wichtig. Die Anwendung von Massivholz als sichtbare Konstruktion in Verbindung mit moderner Architekturästhetik zeigt, wie leistungsfähig Holzwerkstoffe eingesetzt werden können. Auch im Innenausbau, der eine außerordentlich hohe Flexibilität der Raumnutzung aufweist, wurden nachwachsende bzw. lokal produzierte Baustoffe verwendet. Als Konstruktionsholz wurde Fichtenholz eingesetzt, die Aussteifung erfolgte mit Buche-Mehrschicht-Platten bzw. durch so genannte Livingboards (Spanplatten mit formaldehydfreiem Kleber). Eichenholz fand für alle sichtbaren Stützen und Oberflächen Verwendung. Die Fassade ist im Süden und Norden von großformatigen Fenstern geprägt. Alle raumhohen Fensterelemente sind mit gedämmten Eichenholzrahmen ausgeführt.

Das Gebäude erfüllt dabei hohe Anforderungen an Dämmleistung und Energiebedarf (zertifiziertes Passivhaus). Im Mai 2009 beginnt nun der umfangreiche Praxistest unter Alltagsbedingungen. Hierzu wurden eine große Zahl von Sensoren im, am und rund um das Haus installiert. Besonders wichtig ist dabei die kontinuierliche und automatisierte Erfassung der Kennwerte zu Behaglichkeit sowie des Energieverbrauchs für Raumklimatisierung und Brauchwassererwärmung. Die Wirksamkeit der Systeme zur Wärmerückgewinnung und die Ausnutzung der internen und solaren Gewinne werden ebenfalls untersucht. (aid)
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