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12.10.2017 | 08:28 | Energiewirtschaft 

Ökostromerzeugung 2016: Witterungsbedingter Rückgang beim Windstrom

Schwerin - Die Windenergienutzung im Land wurde auch 2016 weiter kräftig ausgebaut.

Ökostromerzeugung 2016
(c) proplanta
Wie das Statistische Amt mitteilt, sorgten die relativ schlechten Windverhältnisse jedoch für einen Rückgang der Stromerzeu­gung aus Windkraft gegenüber dem Vorjahr (- 1,5 Prozent). Der Rückgang bei Windstrom wurde aber durch den Zuwachs an Strom aus Fotovoltaik (+ 4,1 Prozent) und Biomasse (+ 1,8 Prozent) nahezu ausgeglichen. Im Jahr 2016 haben 1 839 Windturbinen, 15.375 Fotovoltaik-Anlagen und 542 Biogas­anlagen elektrischen Strom ins Netz eingespeist.

Im Jahr 2016 wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 14.635 Gigawattstunden elektrischer Strom er­zeugt, darunter 9.776 Gigawattstunden (67 Prozent) auf Basis von erneuerbaren Energieträgern.

Die Windenergie ist mit einem Anteil von 62 Prozent an der Ökostromerzeugung die mit Abstand wichtigste regenerative Energiequelle. Im vergangenen Jahr haben 1.839 Windenergie-Anlagen zusammen 6.017 Gi­gawattstunden Strom produziert. Das waren 92 Gigawattstunden oder 1,5 Prozent weniger als im windstärke­ren Jahr 2015. Dabei wurde der witterungsbedingte Rückgang durch den Effekt beim Ausbau der Offshore-Windenergienutzung überlagert. Die Inbetriebnahme des Offshore-Windparks Baltic 2 im September 2015 kam erst im Jahr 2016 vollständig zum Tragen. Mit einem Anteil von 41 Prozent an der gesamten Brut­tostromerzeugung rangierte die Windenergie weiterhin an erster Stelle im Energieträgermix. 

In Biogasanlagen wurden im Jahr 2016 2.086 Gigawattstunden Strom produziert und ins Netz eingespeist, 23 Gigawattstunden oder 1,1 Prozent mehr als im Jahr 2015. Ihr Beitrag an der gesamten Stromerzeugung belief sich auf 14 Prozent. Insgesamt waren im Land 542 Biogasanlagen mit einer Leistung von 300 Megawatt am Netz.

Alle biogenen Energiequellen zusammengenommen (Biogas, Deponie- und Klärgas sowie feste und flüssige biogene Brennstoffe einschließlich Abfälle) leisteten einen Beitrag von 2 486 Gigawattstunden Strom. Das entspricht 17 Prozent der Bruttostromerzeugung und damit - nach Steinkohle - Platz 3 im Energieträgermix.

Die Produktion von Solarstrom hat 2016 gegenüber dem Vorjahr um weitere 50 Gigawattstunden bzw. um 4,1 Prozent zugenommen. Aus Sonnenenergie wurden insgesamt 1.268 Gigawattstunden Strom erzeugt. Das entspricht ebenfalls 9 Prozent der gesamten Stromerzeugung im Land.

Der Zuwachs an einspeisenden Fotovoltaik-Anlagen hatte sich seit 2013 deutlich abgeschwächt, gleichzeitig sind aber leistungsstärkere Anlagen installiert worden. Im Jahr 2016 waren 15 375 Fotovoltaik-Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 1.426 Megawatt am Netz. 

Die Stromproduktion aus Steinkohle (3.487 Gigawattstunden; + 14,4 Prozent) und Erdgas (1.280 Gigawatt­stunden: + 26,7 Prozent) war im Jahr 2016 nach deutlichem Rückgang im Vorjahr wieder kräftig angestiegen. Der Zuwachs bei Erdgas um gut ein Viertel ist wesentlich auf die im Vergleich zu anderen Energieträgern günstigere Preisentwicklung zurückzuführen.

In Mecklenburg-Vorpommern wird - dank des forcierten Ausbaus erneuerbarer Energien - inzwischen weitaus mehr elektrischer Strom erzeugt (2016: 14,6 Terawattstunden) als verbraucht wird (nach vorliegen­den Daten für 2015: 6,8 Terawattstunden). Allein die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (2016: 9,8 Terawattstunden) übersteigt den Strombedarf im Land um mehr als 40 Prozent.

Das Ziel der Bundesregierung, den Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2050 zu mindestens 80 Prozent mit Ökostrom zu decken, ist somit in Mecklenburg-Vorpommern bereits erreicht. Im Bundesdurchschnitt wurden im Jahr 2016 nach vorläufigen Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. 32 Prozent des Brut­tostromverbrauchs mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.
StatA MV
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