Allerdings hat das Land nach Angaben von
Umweltminister Franz Untersteller im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch deutlich mehr Strom importieren müssen, um seinen Bedarf zu decken.
Etwa ein Drittel des gesamten Stroms von Januar bis März stammte überwiegend aus anderen Bundesländern (Vergleichsquartal 2019: 12 Prozent). Rund 45 Prozent des Bedarfs wurden zudem mit Wind, Sonne, Wasserkraft und anderen Ökoenergien erzeugt (Gesamtjahr 2018: etwa 28 Prozent).
Untersteller (Grüne) nannte die Statistik der Erneuerbaren am Freitag in Stuttgart «eine Momentaufnahme». Denn der Anstieg des Ökostromanteils ist vor allem die Folge einer Kombination von Sondereffekten: Zum einen wurde das Atomkraftwerk Philippsburg II Ende des vergangenen Jahres abgeschaltet, zum anderen geht die
Stromerzeugung aus Steinkohle zurück.
Neben der vergleichsweise schwachen Konjunktur dürfte sich auch der Rückgang der Industrieproduktion aufgrund der Corona-Krise in der letzten Märzwoche bemerkbar gemacht haben.
«Dennoch zeigen die Zahlen deutlich: Auch ein hoher Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung beeinträchtigt nicht die sichere Stromversorgung», sagte Untersteller.
Nach den Zahlen des Ministeriums lag der Anteil der Windenergie im ersten Quartal bei 13 Prozent, die Biomass machte 11,9 Prozent aus, die Wasserkraft 10,6 Prozent und die
Photovoltaik 9,6 Prozent. Im Jahr 2018 hatte der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung noch bei rund 30 Prozent gelegen.