Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.06.2012 | 13:12 | Netzausbau 

Offshore-Branche drängt auf Lösung der Netz-Problematik

Bremen - Dreistellige Millionenbeträge hat die Offshore-Branche bereits in den Ausbau der Windenergie auf See investiert.

Netzausbau
(c) proplanta
Jetzt will sie beim Problem Netzanschluss Druck machen.

«Wir werden deutliche Signale in Richtung Bundesregierung setzen», sagte der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB e.V., Ronny Meyer, am Dienstag vor Beginn der viertägigen Konferenz und Messe Windforce 2012 in der kommenden Woche in Bremen.

Wenn das Problem mit dem seeseitigen Netzanschluss nicht gelöst werde, seien die Ziele der Bundesregierung von 10.000 Megawatt nur zur Hälfte zu erreichen, betonte Meyer. Es müssten kurzfristig Lösungen gefunden werden.

Vor allem müsse die Bundesregierung das Haftungsrisiko lösen und einen Teil der Haftung übernehmen, forderte Meyer. Wenn ein Windpark durch Pannen am Netz nicht einspeisen könne, drohten schnell hohe Entschädigungsforderungen.

Zuständig für die Anbindung der Offshore-Windparks ist der Netzbetreiber Tennet. Dieser hat nach Angaben von Meyer ein finanzielles Problem und muss Investoren finden, die mit Eigenkapital einsteigen. Die Bundesregierung hat zur Beschleunigung der Offshore-Netzanschlüsse eine Arbeitsgruppe eingesetzt.

«Offshore wird bei der Energiewende eine tragende Säule sein», sagte Meyer. So habe der erste deutsche Forschungswindpark «alpha ventus» in der Nordsee vor Borkum 2011 deutlich höhere Erträge erzielt als prognostiziert.

In der deutschen Nord- und Ostsee drehen sich derzeit nach Angaben Meyers 200 Megawatt. Europaweit sind es 3.000 Megawatt, vor allem im küstennahen Bereich.

In der kommenden Woche wird Bremen Treffpunkt der Offshore-Welt. Zur Windforce 2012 werden vom 26. bis 29. Juni knapp 800 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Schwerpunktthema der Konferenz ist der Netzanschluss.

Außerdem geht es um Versicherung, Sicherheit und Logistik. Bei der dazugehörenden ersten Messe für Offshore-Windenergie präsentieren sich zudem 268 internationale Aussteller. Schottland und Norwegen sind mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.

Die Schirmherrschaft der Windforce 2012 hat Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) übernommen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Union will beim Netzausbau wieder Vorrang für Strommasten

 Spatenstich für Stromautobahn durch Nordsee

 Bau von Stromleitung zwischen Deutschland und Großbritannien gestartet

 Netzbetreiber arbeiten an selbstheilenden Stromnetzen

 Kretschmann und Kretschmer für ober- statt unterirdische Stromtrassen

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut