(c) proplanta Der Anbau habe in Deutschland mit 1,75 Millionen Hektar - mehr als 14 Prozent der gesamten Ackerfläche - einen Rekord erreicht, sagte Agrarstaatssekretär Gert Lindemann am Mittwoch nach einem Kongress über Energiepflanzen in Berlin. Langfristig könne etwa ein Drittel der Fläche hierfür genutzt werden. Biomasse ist aus seiner Sicht der wichtigste erneuerbare Energieträger. Verfahren wie Mischfruchtanbau könnten künftig zu höheren Erträgen führen. Als klimaverträgliche Energieträger gelten etwa Holzpellets, Biodiesel und Biogas.
Getreide wird unterdessen weltweit zunehmend knapper. Die Weizenbestände seien auf 107 Millionen Tonnen zurückgegangen, den niedrigsten Wert seit 1975/1976, teilte der Deutsche Bauernverband mit. Die Produktion von Weizen liege nach Schätzungen mit rund 600 Millionen Tonnen hinter dem Verbrauch von 616 Millionen Tonnen. Es gebe aber keinen Mangel. Der Boom auf den Agrarmärkten mache auch Dünge- und Pflanzenschutzmittel teurer. Die gestiegenen Preise für Agrarprodukte gehen nach Ansicht der Bundesregierung und des Bauernverbands nicht auf die Konkurrenz zwischen Energiepflanzen und Nahrungsmittel beim Anbau zurück, sondern auf eine weltweit höhere Nachfrage.
Die Weizenpreise haben in diesem Jahr Rekordhöhen erreicht. Die gestiegenen Rohstoffpreise sind nach Ansicht des Agrarministeriums für Bauern ein Anreiz zur Nahrungsmittelerzeugung. «Wenn es sich finanziell lohnt, brauchen wir uns um die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion in Deutschland keine Sorge zu machen», sagte Lindemann. Die Rohstoffpreise für Getreide und Milch waren in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen - zahlreiche Lebensmittel waren danach auch im Handel teurer geworden. (dpa)
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