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19.06.2011 | 05:00 | Stromengpässen vorbeugen 

Rösler verteidigt Reserve-AKW - Greenpeace-Kritik

Berlin - Trotz Bedenken bei Opposition, Umweltverbänden und der Energiewirtschaft hält Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) an der Option eines Atomkraftwerks als «kalte Reserve» für mögliche Stromengpässe fest.

Reserve-AKW?
«Das wird eine fachliche Entscheidung sein vonseiten der Bundesnetzagentur», betonte Rösler am Freitag im Bundesrat. Es müsse bewertet werden, wie die Versorgungssicherheit am besten gewährleistet werden. Diese habe aber oberste Priorität.

Wegen fehlenden Solar- und Importstroms werden gerade im Winter Engpässe befürchtet. Falls möglich und ausreichend, soll die Reserve mit Kohle- und Gaskraftwerken abgedeckt werden. Ein abgeschaltetes AKW, das bis 2013 in Bereitschaft gehalten werden soll, würde rund 50 Millionen Euro pro Jahr kosten. Hinzu kommen technische Bedenken und man bräuchte mehrere Tage, um es wieder anzufahren.

Laut einer Greenpeace-Studie ist die Idee «energiewirtschaftlich wenig nachvollziehbar, teuer und gefährlich». Geeignete Notreserven für Stromspitzen im Winter müssten in weniger als 36 Stunden zur Verfügung stehen. Aufgrund der komplizierten Anfahrtstechnik hieße das für ein Atomkraftwerk, dass es voraussichtlich dauerhaft im sogenannten «heißen Stand-by-Betrieb» laufen müsste. Damit verbunden seien sehr hohe Kosten und auch zusätzliche Sicherheitsrisiken.

Die Wahrscheinlichkeit von Stromengpässen oder Netzinstabilitäten in Süddeutschland sei ohnehin gering. Die einer Extremsituation unterstellte Annahme einer Spitzenlast von über 80 Gigawatt sei in den letzten 10 Jahren in Deutschland nicht in einer einzigen Stunde des Jahres aufgetreten. (dpa)
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