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09.04.2017 | 14:41 | Teller-oder-Tank-Debatte 
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Solaranlagen gehören nicht auf Freiflächen

Hannover- Mit Befremden hat das Landvolk Niedersachsen auf einen Antrag der Hannoveraner Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zum Ausbau der Photovoltaik (PV) reagiert.

Solaranlagen Freiflächen
(c) Franz Metelec - fotolia.com
Eine weitere Förderung der Solarenergie sei durchaus begrüßenswert, erklärte der Landesbauernverband am Donnerstag (6.4.) in der Landeshauptstadt. Er warnte aber vor einer Festlegung auf Freiflächen. Gemäß dem Antrag, der am Freitag im Landtag in Erster Lesung beraten wurde, soll der Solarenergie auch auf Freiflächen ein Vorrang eingeräumt werden. Verwiesen wird darauf, dass die Photovoltaik im Jahr 2015 „mit nur einem vergleichsweise geringen Anteil“ von etwa 3 Mrd kWh zur Stromerzeugung in Niedersachsen beigetragen habe, was einem Anteil von 9,4 % entsprochen habe. Das Gutachten „Szenarien zur Energieversorgung“ gehe davon aus, dass grundsätzlich bis zu 116.670 ha für Freiflächen-PV-Anlagen nutzbar seien. In Siedlungsgebieten könnten danach bis zu 28.600 ha Dachfläche verfügbar gemacht werden. Die bestehenden Potentiale zum Ausbau der Solarenergie auf Frei- und Dachflächen müssten daher entschlossen und nachhaltig vorangetrieben und bestehende Hemmnisse unverzüglich abgebaut werden, so SPD und Grüne in dem Antrag.

Das Landvolk sprach „von einem völlig falschen Signal“ angesichts des ohnehin noch viel zu hohen Flächenverbrauchs. Dieser liege mit aktuell 66 ha täglich im bundesweiten Mittel noch mehr als doppelt so hoch wie als Nachhaltigkeitsziel für 2020 von der Bundesregierung angestrebt werde. Auf Dachflächen könnten PV-Anlagen auch in Niedersachsen zur dezentralen und klimaschonenden Energieerzeugung beitragen; auf Freiflächen dagegen gingen sie zu Lasten der Nahrungsmittelerzeugung, gab der Landvolkverband zu bedenken. Er sieht mit Blick auf das Wachstum der Weltbevölkerung insbesondere die ackerbaulichen Gunststandorte, zu denen Niedersachsen zweifelsfrei zähle, in der Pflicht, einenAnteil zur globalen Versorgung beizutragen. Auf Freiflächen installierte Solartechnik schmälere dagegen das für die Nahrungsmittelerzeugung verfügbare Areal dauerhaft. Der Landesbauernverband verwies auch auf die Teller-oder-Tank-Debatte, der eine Umwidmung landwirtschaftlicher Flächen in einem derart großen Umfang erneut Vorschub leisten könnte.
AgE
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Gast123 schrieb am 07.09.2018 09:28 Uhrzustimmen(2) widersprechen(9)
Grundsätzlich sind PV-Dachanlagen die Regel und wünschenswert. Frei-
flächen sollten die Ausnahme bleiben. Es gibt in Deutschland genügend
Dachflächenpotential dafür. Die Verschandelung durch Freiflächen-
anlagen steht denen der großen Windkraftanlagen in nichts nach.

Die Anreize sollten vielmehr auf dezentrale und viele kleine bis mittlere
Anlagen in Zukunft weiterhin gesetzt werden.

Nichtdestotrotz braucht es dennoch auch Einspeisung von Strom und damit
idR auch größere Anlagen, die kollektiven Ökostrom anbieten können.
Gast schrieb am 16.04.2017 15:16 Uhrzustimmen(51) widersprechen(24)
Wenn Energiepflanzen für Biogas angebaut werden, können auch Solaranlagen auf Felder gebaut werden, wo ist da der Unterschied. Im gegensatz zu Biogas sind Solaranlagen wenigstens noch Umweltfreundlich.
cource schrieb am 13.04.2017 08:36 Uhrzustimmen(23) widersprechen(15)
tja, um den wirtschaftsstandort deutschland nicht zu gefährden werdet ihr auch bald eure vorgärten/dorfanger usw. dem "wachstum" zur verfügung stellen---wachstum/jobs/steuereinnahmen über alles---diese verzweifelten versuche der gemeinden irgendwie einnahmen zu generieren ist wirklich ein markenzeichen unserer erbärmlichen zeit, der man sich schämen sollte--armes deutschland
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