Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.04.2010 | 20:51 | Energiepolitik 

Solarförderung treibt Strompreis in die Höhe

Berlin - Mit einer zusätzlichen Strompreiserhöhung um zehn Prozent müssen die privaten Haushalte in Deutschland im kommenden Jahr rechnen.

Solaranlage
(c) danielschoenen - fotolia.com
Das prognostiziert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Grund ist das enorme Wachstum von Solaranlagen, die Stromkunden über eine Umlage subventionieren. "Solarstrom ist gut und wichtig, aber der finanziellen Förderung müssen Grenzen gesetzt werden", so Vorstand Gerd Billen.

Die Prognose des vzbv stützt sich auf den erwarteten Zubau von neuen Solaranlagen. Im vergangenen Jahr lagen die Kapazitäten der neuen Anlagen bei mindestens 3.800 Megawatt. Für 2010 erwarten Experten acht- bis zehntausend Megawatt, in 2011 sogar 15.000 bis 20.000. Der Grund: Die anhaltend hohe Subventionierung durch die Stromkunden, die den Anlagenbetreibern überhöhte Renditen garantiert.

Die Umlage nach dem Erneuerbaren Energiegesetz (EEG) würde durch diese Entwicklung von derzeit zwei Cent pro Kilowattstunde auf vier bis fünf Cent steigen. Ein Musterhaushalt mit vier Personen verbraucht durchschnittlich 4.000 kWh jährlich. Die Kosten dafür belaufen sich im aktuellen Jahr auf rund 920 Euro (bei einem Kilowattstundenpreis von 23 Cent). Durch die steigende EEG-Umlage erhöhten diese sich im kommenden Jahr um 95 bis 120 Euro, eine Strompreiserhöhung um mindestens zehn Prozent. "Diese Mehrkosten müssen Verbraucher zusätzlich zu den ohnehin zu erwartenden Strompreiserhöhungen schultern", so Billen. "Die Bundesregierung ist angetreten, um Steuern zu senken. Das ist gegenwärtig eine schwierige Aufgabe. Sie kann aber Zusatzbelastungen durch Photovoltaik begrenzen und das sollte sie auch tun."

Der vzbv plädiert dafür, das Wachstum durch eine deutliche Absenkung der EEG-Umlage zu begrenzen. Erforderlich sei eine Kürzung um jeweils 16 beziehungsweise 17 Prozent zum 1.Juli 2010 und zum 1. Januar 2011. Außerdem fordert der vzbv, auf die umstrittene Eigenverbrauchsvergütung zu verzichten, da sie keine Auswirkungen auf die Netzentlastung hat. Sie dient lediglich dem Ziel, die Absenkung der Vergütung durch die Hintertür aufzuweichen. (vzbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Parlament billigt stärkere Förderung von klimaneutraler Technologie

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Koalition verspielt Chance für deutsche Solarindustrie

 Solarpaket: Für Branche nicht der große Wurf

 Solarpaket: Keine Duldungspflicht auf Privatflächen

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger