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29.04.2009 | 20:23 | Bioenergie 

Start für Projekt des Landes mit der spanischen Region Valencia zur Biomasseverwertung

Magdeburg - Die Natur kennt keinen Abfall - nur Rohstoffe.

Biomasseverwertung
(c) proplanta
Forscher des Magdeburger Fraunhofer-Institutes für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF werden zusammen mit einheimischen und spanischen Partnern Verfahren erarbeiten, wie bisher ungenutzte Biomasse stofflich und energetisch verwertet werden kann. Heute findet dazu im Fraunhofer - Institut die Auftaktveranstaltung für das LIFE+-Projekt „Best4VarioUse“ statt. (Anmerkung: LIFE+ ist ein EU-Förderprogramm zur Unterstützung von Projekten im Umwelt- und Naturschutz. Es ist insgesamt mit rund 2,1 Milliarden Euro ausgestattet.)

Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke sagte auf der Auftaktveranstaltung, es sei ein schöner Erfolg für Sachsen-Anhalt und das IFF, die Hürden für die Projektgenehmigung genommen zu haben. „Das vom IFF initiierte Gemeinschaftsprojekt mit 13 einheimischen und vier spanischen Partnern aus der Region Valencia zeigt, wie viel Innovationskraft in den europäischen Regionen steckt. Die interregionale Zusammenarbeit bietet die Chance, europaweit vorhandene Kompetenz zusammenzubringen.“

Das insgesamt vier Millionen Euro teure Projekt zielt auf Erprobung, Demonstration und Transfer von innovativen Technologien und Verfahren für die Aufarbeitung von holzartigen Abfällen und Rückständen der Biotop- und Landschaftspflege sowie der Land- und Forstwirtschaft. Die Gewinnung von bisher als Abfall klassifizierten Rohstoffen für die stoffliche und energetische Verwertung durch die Ermittlung und praktische Erprobung von ökonomisch-ökologischen Bestverfahren steht dabei im Mittelpunkt.

Mit der Ausrichtung auf Biomassenutzung und -logistik leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Abfallvermeidungs- und Recyclingstrategien, zur Reduzierung von Treibhausgasen sowie zum Ersatz fossiler Brennstoffe und damit zur Umsetzung des 6. EU-Umweltaktionsprogramms. Nach neuesten Trendberechnungen könnten ca. 40 Prozent der Reduzierung klimaschädlicher Gase durch erneuerbare Energien und dabei insbesondere durch die verstärkte Nutzung von Biomasse und Bioenergie im Land erbracht werden.

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt beförderte das Vorhaben durch gemeinsame Aktivitäten mit der Region Valencia auf europäischer Ebene und brachte auch Landesmittel in die Gesamtfinanzierung ein. Damit gelang Sachsen-Anhalt die erfolgreiche Platzierung dieses großen Vorhabens im Rahmen des bisher vor allem von südlichen EU-Mitgliedsstaaten wie Italien, Griechenland und Spanien schon jahrelang erfolgreich genutzten LIFE-Programms. (PD)
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