«Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Haushalte, die ökologisch erzeugte Energie nachfragen, bis 2012 auf 12 Millionen versechsfachen wird», sagte Entega-Geschäftsführer Karl-Heinz Koch am Montagabend in Darmstadt.
Von diesem Wachstum wolle die gemeinsame Tochter der HEAG Südhessische Energie AG (HSE) und der Stadtwerke Mainz AG profitieren. Dabei solle die Nische besetzt werden zwischen «den großen vier» Energiekonzernen
Vattenfall, EON,
RWE und ENBW, die vor allem auf konventionellen Strom setzten, und den traditionellen Ökostromanbietern wie Lichtblick. «Wir erwarten in den kommenden Jahren einen Verdrängungswettbewerb auf dem Energiemarkt, an dessen Ende fünf bis zehn Stromanbieter stehen werden. Wir wollen dabei sein», betonte Koch.
Die Vertriebsgesellschaft Entega ist nach eigenen Angaben mit 400.000 Kunden in seinem Naturpur-Tarif bereits heute die Nummer 1 beim
Ökostrom in Hessen und Rheinland-Pfalz. In den zehn Monaten seit Einführung des Tarifs habe die Entega Vertrieb GmbH & Co. KG 70.000 neue Kunden hinzugewonnen.
Bundesweit habe derzeit nur Lichtblick mit 410.000 Kunden einen größeren Kundenstamm. «Entega hat es als erstes Unternehmen in Deutschland geschafft, Ökostrom ohne nennenswerten Mehrpreis gegenüber Strom aus konventionellen Energieträgern anzubieten», sagte HSE-Vorstand Holger Mayer am Dienstag in Berlin. Damit sei der grüne Strom aus der ideologischen Nische geholt worden.
Der aktuell verkaufte Ökostrom stammt nach Unternehmensangaben zu 84,3 Prozent aus norwegischen Wasserkraftwerken, zu 9,7 Prozent aus Windkraft, zu fünf Prozent aus
Biomasse und zu einem Prozent aus Solarenergie.