Die Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Wacker Schott für die Fertigung der sogenannten Solarwafer übernehme der bisherige Partner
Schott Solar, teilte die Gesellschaft am Mittwoch in München mit. In dem Joint- Venture sind rund 500 Mitarbeiter unter anderem in Jena und Alzenau in Bayern beschäftigt. Künftig werde sich Wacker im Solargeschäft ausschließlich auf die Herstellung von polykristallinem Reinstsilicium konzentrieren. Zum Kaufpreis äußerte sich das Unternehmen nicht.
Solarwafer sind dünne Siliziumscheiben, die als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Solarzellen benötigt werden. Im ersten Halbjahr hatte das Solarwafer-Geschäft einen Verlust von knapp 30 Millionen Euro gemacht. Branchenkenner gehen deshalb davon aus, dass Wacker draufgezahlt hat, um sich von dem Geschäft zu befreien. Die Belastungen durch den Rückzug bezifferte das Unternehmen auf 50 Millionen Euro. Sie werden im dritten Quartal zu Buche schlagen.
Im zweiten Quartal hatten Abschreibungen und Umbaukosten im Halbleitergeschäft Wacker Chemie rote Zahlen schreiben lassen. Der Verlust lag bei 74,5 Millionen Euro nach einem Gewinn von 153 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz sackte auch wegen der
Wirtschaftskrise um 17,6 Prozent auf 925,5 Millionen Euro ab. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit seinen weltweit rund 15.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro gemacht. (dpa)