Zugelegt hat im abgelaufenen Jahr allerdings der Absatz von Bioethanol zur Beimischung in Benzin. (c) proplanta
Nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) belief sich die hergestellte Menge an zertifiziert nachhaltigem Bioethanol auf insgesamt 670.585 Tonnen; im Vergleich zum Vorjahr war das ein Minus von 6%.
Von der Gesamtmenge stammten 86,7% aus Futtergetreide und etwa 7,1% aus Zuckerrübenstoffen. Hinzu kam ein niedriger, von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) nicht genau quantifizierter Anteil von Bioethanol, der aus Rest- und Abfallstoffen produziert wurde.
Weniger Bioethanol aus Zuckerrüben
Wie der BDBe weiter mitteilte, ging 2023 insbesondere die Herstellung von Bioethanol auf Basis von Zuckerrübenstoffen deutlich zurück, und zwar gegenüber 2022 um 30,7% auf 50.600 Tonnen. Die Bioethanolproduktion aus Futtergetreide sank leicht um 3,5% auf rund fast 620.000 Tonnen.
Insgesamt wurden 2023 in den heimischen Bioraffinerien 550.000 Tonnen Zuckerrüben und rund 2,6 Mio. Tonnen Futtergetreide zu nachhaltig zertifiziertem Bioethanol und weiteren Koppelprodukten wie gentechnikfreien Proteinfuttermitteln, biogenem CO2 oder organischen Düngemitteln und Biogas verarbeitet. Weitere wichtige Abnehmer von Bioethanol waren die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Lebensmittel- und Getränkewirtschaft.
Mehr Bioethanol in Benzin beigemischt
Zugelegt hat 2023 laut BDBe der Absatz von Bioethanol zur Beimischung in Benzin; im Vergleich zum Vorjahr wurde hier ein Plus von fast 5% auf 1,24 Mio. Tonnen verzeichnet. Der über die Inlandsproduktion hinausgehende Verbrauch wurde durch höhere Importe gedeckt.
In einem sich belebenden Kraftstoffmarkt, in dem die verkaufte Menge an Benzin - wie schon im Vorjahr - um mehr als 3% auf 17,4 Millionen Tonnen stieg, erhöhte sich die Beimischung von Bioethanol zu den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super E5 auf 6,8 Volumenprozent, nach 6,7 Volumenprozent im Vorjahr. Die positive Vorjahrestendenz beim Absatz der Benzinsorte Super E10 hielt auch 2023 an. Der Marktanteil stieg zwar weniger deutlich als im Vorjahr, lag aber mit fast 26% um mehr als 2 Prozentpunkte über dem Wert von 2022.
Die absolute Absatzmenge von Super E10 betrug 2023 dem BDBe zufolge rund 4,5 Mio. Tonnen; das waren 500.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Super E5 erreichte im Berichtsjahr mit 12,0 Mio. Tonnen einen Marktanteil von 69%. Im Jahr zuvor entsprachen die abgesetzten 12,1 Mio. Tonnen Super E5 einem Marktanteil von fast 72%. Super Plus lag 2023 mit 5,0% Marktanteil und abgesetzten knapp 880.000 Tonnen über den Vergleichswerten von 2022, als 4,5% Marktanteil bei fast 759.000 Tonnen Absatz erreicht wurden.
Stabile Absatzentwicklung für 2024 erwartet
Der BDBe geht davon aus, dass die Anfang 2024 erfolgte Anhebung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) von zuvor 8% auf 9,25% auch in diesem Jahr für eine stabile Absatzentwicklung bei erneuerbaren Kraftstoffbestandteilen und somit auch bei Bioethanol sorgen wird. Vom kommenden Kalenderjahr an wird die in Deutschland bis zum Jahr 2030 weiter stufenweise ansteigende THG-Quote mindestens 10,5% betragen.