«Wir beobachten seit dem zweiten Halbjahr 2018 einen dramatischen Einbruch bei Neugenehmigungen und beim Zubau von Windanlagen», sagte der Thüringer Landesvorsitzende des Bundesverbands Windenergie (BWE), Frank Groß. Grund seien fehlende neue Windvorranggebiete sowie deutlich höhere Genehmigungsauflagen. «Wir rechnen damit, dass es in den kommenden zwei bis drei Jahren kaum noch einen Zubau an Windenergieanlagen in Thüringen geben wird.»
Ein Grund ist auch der Widerstand von Bürgerinitiativen, die die
Windräder als Quelle verschiedener Gefahren für Menschen und Tiere sehen. Thüringen will bis zum Jahr 2040 seinen gesamten Eigenenergiebedarf aus einem Mix verschiedener Formen erneuerbarer Energie decken.
Hohe Hürden bei GenehmigungenIn den ersten sechs Monaten des Jahres sind laut Energieministerium im Freistaat lediglich zwei weitere Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen etwa sieben Megawatt aufgestellt worden. Weitere Anlagen mit zusammen 20 Megawatt seien im Genehmigungsverfahren.
Das Ministerium verweist auf hohe Hürden bei der Genehmigung wie den Arten- und
Naturschutz, aber auch auf Widerstände in der Bevölkerung. Aktuell stehen im Freistaat fast 900 Windkraftanlagen. Bis 2022 soll die Stromerzeugung aus Windenergie auf 2.200 Gigawattstunden pro Jahr steigen, 2016 waren es etwa 1.700 Gigawattstunden.
Die Grünen im Landtag hatten schon vor Wochen einen schleppenden Ausbau der Windenergie kritisiert.