Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.08.2023 | 08:14 | Stromtrasse 

Windader West soll acht Millionen Menschen Nordsee-Strom bringen

Dortmund / Langeoog - Die sogenannte «Windader West» soll ab 2032 in großem Stil Windstrom aus der Nordsee nach Nordrhein-Westfalen bringen.

Windader West
Auf See erzeugter Grünstrom soll eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. Damit er auch im Landesinneren genutzt werden kann, sind dicke und lange Leitungen nötig. Jetzt wurden Einzelheiten eines weiteren Großprojekts in Niedersachsen und NRW bekannt. (c) proplanta
Den Namen und weitere Einzelheiten des milliardenschweren Gleichstrom-Kabelprojekts stellte am Donnerstag der Übertragungsnetzbetreiber Amprion vor. «Bis zu acht Gigawatt Leistung aus Offshore-Windenergie soll die Stromverbindung direkt nach Nordrhein-Westfalen bringen und damit in Summe den Energiebedarf von acht Millionen Menschen decken», teilte das Unternehmen mit.

Der Energiekorridor «Windader West» besteht demnach aus vier Einzelprojekten mit jeweils zwei Gigawatt Leistung. Insgesamt sollen 16 bis 18 Milliarden Euro investiert werden. Die vier Projekte sollen 2032, 2033, 2034 und 2036 in Betrieb genommen werden.

Die Leitungen sollen den auf See erzeugten Windstrom aufnehmen und über Hunderte Kilometer nach NRW bringen. Während eine Leitung die ostfriesische Insel Norderney unterqueren soll, ist nach Angaben eines Sprechers angedacht, dass die anderen drei die Insel Langeoog unterqueren. Der Korridor und später dann der genaue Trassenverlauf sollen in den kommenden in einem aufwendigen Verfahren festgelegt werden.

«Eine frühe Beteiligung aller Interessengruppen ist uns besonders wichtig», sagte ein Amprion-Sprecher. «So können wir mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten und wichtige Hinweise aufnehmen, die uns bei unseren Planungen helfen.» Im Oktober will Amprion erste Informationsveranstaltungen anbieten, um über das Projekt und die Inhalte des ersten Genehmigungsschritts, das sogenannte Raumordnungsverfahren, zu informieren.

Die Trassen sollen in Nordrhein-Westfalen an unterschiedlichen Orten enden: in Wesel, in Haltern, in Rommerskirchen und in Oberzier. In der Nähe von dort bereits befindlichen Umspannanlagen soll der Gleichstrom dann in sogenannten Konverterstationen in Wechselstrom umgewandelt werden, der dann ins NRW-Stromnetz eingespeist werden kann.

Amprion ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, die für den überregionalen Stromtransport zuständig sind. Neben der «Windader West» plant Amprion noch weitere Gleichstromverbindungen, die Nordsee-Windstrom nach NRW und Hessen bringen sollen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Regenerative Energien liefern über die Hälfte des Strombedarfs

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Fast 75 Prozent des Stromverbrauchs in Nord und Ost durch Erneuerbare abgedeckt

 Kooperationsvertrag zwischen Vodafone und RWE geschlossen

 Dritte Stromtrasse auch direkt nach Bayern geplant

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger