«Jede zeitliche Verzögerung nach hinten wird ein Problem», sagte Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae am Donnerstag in Berlin.
Die Branche brauche eine klare Perspektive zum
Ausbau erneuerbarer Energiequellen aus Wind und Sonne sowie über Investitionsanreize für eine CO2-arme Energieversorgung. Deutschland sei Weltmeister darin, sich Ziele zu setzen - müsse aber auch Weltmeister im Handeln sein.
Die Bundesregierung hat das Ziel gesetzt, bis 2030 den Anteil von
Ökostrom in Deutschland am Bruttostromverbrauch auf 65 Prozent zu steigern. 2019 waren es nach BDEW-Zahlen 43 Prozent.
2022 geht das letzte Atomkraftwerk vom Netz, bis spätestens 2038 soll mit dem Strom aus Kohle Schluss sein. Das Kabinett hat aber eine Entscheidung über ein Kohleausstiegsgesetz auf das neue Jahr verschoben, weil es noch viele strittige Punkte gibt.
Daneben ist vor allem der Ausbau der Windkraft an Land in diesem Jahr fast zum Erliegen gekommen, weil es lange Genehmigungsverfahren und viele Klagen gibt. Umstritten sind in der Koalition derzeit Regelungen zum Mindestabstand von Windrädern zur Wohnhäusern.
Kanzlerin Angela Merkel (
CDU) hatte am Mittwoch im
Bundestag gesagt, bis März solle es eine Lösung geben, um wieder zu schnelleren Genehmigungen zu kommen. Andreae sagte, ein Herunterfahren der Kohle funktioniere nur, wenn erneuerbare Energien heraufgefahren würden. Die Windkraft dürfe nicht abgewürgt werden. Die zweite Säule seien Gaskraftwerke.