Der Grund liege in der erdrückenden Konkurrenz aus China, lautet die Einschätzung des TÜV Rheinland. «In China wächst eine Windkraftindustrie heran. In der Technologie liegt sie einige Jahre zurück, aber die Produkte sind jetzt schon wirtschaftlich», sagte TÜV-Chef Manfred Bayerlein der «Financial Times Deutschland» (Dienstag). Der TÜV Rheinland ist ein großer Zertifizierer von Photovoltaikanlagen und einer der größten Prüfer bei Windkraft.
Bayerlein verweist auf die Photovoltaik. Während deutsche Unternehmen wie Solon, Solar Millennium oder
Q-Cells Insolvenz anmelden mussten, hat China binnen kaum zehn Jahren eine Branche mit mehr als 400 Unternehmen aufgebaut, darunter Weltmarktführer wie Yingli. Die gleiche Entwicklung müsse die Windindustrie fürchten. Der Markteintritt chinesischer Anbieter hat einen Preisverfall ausgelöst, der Firmen wie Vestas oder
Nordex in die roten Zahlen gedrückt hat.
Seit 2008 sanken die Preise um rund ein Viertel. «Selbstverständlich werden die Chinesen bald internationale Player, einige von ihnen sind es schon», sagte Nordex-Chef Jürgen Zeschky der Zeitung. Aufträge erhielten sie etwa in Osteuropa und der Türkei, sofern die Finanzierung auch aus China komme. (dpa)