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04.08.2007 | 07:37 | Lebensmittelsicherheit 

Häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Rosinen

Stuttgart - Von Oktober 2006 bis Mai 2007 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 50 Proben Rosinen aus konventionellem Anbau und 18 Proben aus ökologischem Anbau auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln untersucht.

Laboruntersuchung
(c) dgrilla - fotolia.com
Bei 48 Rosinen-Proben (96 %) aus konventionellem Anbau wurden Pflanzenschutznittelrückstände entdeckt, wobei bei 8 Proben (56 %) die Höchstmengen überschritten worden. Auffällig war vor allem die hohe Anzahl an nachgewiesenen Wirkstoffen pro Probe: durchschnittlich wurden in Rosinen aus konventionellem Anbau 17,5 verschiedene Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen. Höchstwahrscheinlich kommt diese hohe Anzahl an Wirkstoffen in den Rosinen durch die Vermischung unterschiedlich behandelter Erntepartien der zur Herstellung verwendeten Trauben zu Stande, denn 2006 wiesen frische Tafeltrauben aus konventionellem Anbau durchschnittlich nur 6 Wirkstoffe pro Probe auf.

Im Mittel enthielt ein Kilogramm Rosinen aus konventionellem Anbau 1,7 mg Pflanzenschutzmittel. Im Vergleich: frische Tafeltrauben enthalten durchschnittlich 0,4 mg/kg Pflanzenschutzmittel. Unter Berücksichtigung des herstellungsbedingten Trocknungsfaktors, der für Rosinen ca. 5 beträgt, ergibt sich für die nicht getrocknete Ausgangsware ein mittlerer Pestizidgehalt von etwa 0,34 mg/kg Trauben. Dieser geringere Pestizidgehalt ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die Trauben für die Herstellung von Rosinen vor der Trocknung üblicherweise gewaschen werden und während der Trocknung mit einem weiteren Abbau von Pestiziden zu rechnen ist. Aus toxikologischer Sicht ist keine der untersuchten Proben als bedenklich einzustufen.

Bessere Werte erzielten hingegen die Öko-Rosinen: 3 (17 %) der insgesamt 18 ökologisch erzeugten Rosinen waren rückstandsfrei. 13 Proben (72 %) wiesen lediglich Spuren unterhalb des Warnwertes von 0,01 mg/kg von Rückständen, bezogen auf das Ausgangsprodukt Tafeltrauben, auf. 2 Proben (11 %) wurden beanstandet aufgrund des Verdachtes dass es sich bei diesen nicht um Erzeugnisse aus dem ökologischen Landbau handelte. Durchschnittlich wurden 2,3 verschiedene Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen, wobei bis zu 7 chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittelwirkstoffe in einer Probe nachgewiesen werden konnte. Im Mittel enthielt ein Kilogramm Rosinen aus ökologischem Anbau 0,04 mg Rückstände an Pflanzenschutzmittel. (PM)


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