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16.03.2011 | 13:03 | Heuschnupfen 

Heuschnupfen durch Hasel und Erle

Mönchengladbach - Es ist Heuschnupfenzeit. «Hasel- und Erlenpollen fliegen schon», berichtet Anja Schwalfenberg, Biologin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), in Mönchengladbach.

Heuschnupfen
(c) seite3 - fotolia.com
Mit den steigenden Temperaturen sei die Zahl der umherfliegenden Pollen dieser früh blühenden Bäume sogar gestiegen. Sie schwanke jedoch je nach Region und Witterung.

Die Pollen der Birke, auf die besonders viele Menschen allergisch reagieren, seien bislang noch nicht in der Luft. Diese Pollen verbreiten sich schnell und heftig - geradezu «überfallartig», sagt der Allergologe Horst Müsken aus Bad Lippspringe. Die Hauptsaison für die Birkenpollen dauert in der Regel von April bis Anfang Mai.

Bundesweit leiden nach Schätzungen mehr als 20 Millionen Menschen unter einer mehr oder weniger starken Allergie. «Die Zahl der Allergiker nimmt weiter zu», heißt es beim DAAB. Experten sprechen deshalb schon von der «Epidemie des 21. Jahrhunderts». Etwa die Hälfte der Allergien geht auf das Konto von Pollen.

Die Symptome können schmerzhaft juckende Augen, Dauerniesen, eine ständig laufende Nase, Schlafstörungen, Atemnot und in schweren Fällen Bronchialasthma sein. Auf jeden Fall sollten Betroffene zu einem Arzt gehen, riet der DAAB. Zumal bis zu 40 Prozent der Menschen mit einem allergischen Schnupfen auch Asthma bekommen können.

Die Zeit des Pollenflugs ist länger geworden. «Die Pollensaison hat sich ausgedehnt in den letzten Jahren», sagt der Mediziner Müsken, der auch im Vorstand der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst ist. Oft seien Frühblüher wie Hasel und Erle schon im Januar aktiv. Die Hauptsaison der Gräser kann bis Anfang Oktober dauern. Neu hinzugekommen ist die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze Ambrosia, das Beifußblättrige Traubenkraut, die starke Allergien auslöst.

Die Gründe für den Anstieg der Allergien haben die Fachleute noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich kämen mehrere Faktoren zusammen, sagt DAAB-Expertin Schwalfenberg: Genetische Veranlagung, Veränderungen des Lebensstils oder auch eine Zunahme der Pollen könnten eine Rolle spielen. «Man weiß noch keine Lösung», meint die Biologin. (dpa)
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