Ohne eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) könnte der Strompreis für private Haushalte in den kommenden vier Jahren um 13 Prozent, für die Industrie sogar um 19 Prozent steigen, schreibt das IW in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Die Umlage wächst 2014 von aktuell knapp 5,3 auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde. Sie könnte bei einem ungebremsten Zubau der erneuerbaren Energien bis 2018 auf 8,1 Cent pro Kilowattstunde steigen, heißt es in der Studie. Viele Versorger geben das über die Preise an die Verbraucher weiter. Der EEG-Umlageanteil am Gesamtstrompreis beträgt nach Angaben der Bundesnetzagentur aktuell knapp ein Fünftel (18 Prozent).
«Kleinteilige Änderungen an der Förderung reichen nicht aus, um die Energiewende effizient zu gestalten», erklärte IW-Energieexperte Hubertus Bardt. «Ein großer Wurf für mehr Wettbewerb ist nötig, um wettbewerbsfähige
Strompreise zu sichern.»
Erneuerbare Energien genießen bisher eine Abnahmegarantie zu Preisen weit über Marktniveau und Vorrang vor konventionellen Lieferanten. Die Energiewirtschaft fordert mehr Wettbewerb auch für Wind-, Sonne- und Biomassestrom. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.(dpa)