Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.05.2010 | 18:08 | Energiepolitik 

DNR verlangt von Bundesregierung Rücknahme des Förderungsstopps im Klimaschutz

Bonn - Der Deutsche Naturschutzring (DNR) forderte gestern in Berlin die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen auf, den überraschenden Stopp des Marktanreizprogramms zur Förderung von Solarthermie, Pelletsheizungen und umweltgerechten Wärmepumpen zurück zu nehmen.

Solar
(c) proplanta
Dies gelte ebenso für den Stopp der Klimaschutzinitiative des Bundes zur Förderung kommunaler Klimaschutzprogramme. Die Bundesregierung stelle den Klimaschutz in öffentlichen Reden als zentrale Zukunftsaufgabe heraus, baue gleichzeitig aber die Förderung erneuerbarer Energien ab. „Der Widerspruch zwischen Reden und Handeln wird größer. Nach der überzogenen Kürzung der Einspeisevergütung für Photovoltaik stellt das Ende der mit 350 Millionen ausgestatteten Förderprogramme einen neuen Tiefpunkt im Klimaschutz dar“, sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl.
 
Das abrupte Ende der Förderung im Klimaschutz wirke sich auch ökonomisch höchst nachteilig aus. Die dadurch angestoßenen Investitionen von Hausbesitzern und Kommunen seien achtmal so groß wie die Unterstützungszahlungen gewesen. Zudem brauche die Wirtschaft in der gegenwärtigen Krise positive Signale, um ökologische Zukunftsmärkte auszubauen. Die Bundesregierung mache genau das Gegenteil. Das Vertrauen der Hausbesitzer in die Versprechungen der Bundesregierung sei tief enttäuscht worden. Viele hätten in erneuerbare Wärmesysteme mit höheren Kosten investiert. Da die Auszahlung der Fördermittel erst nach dem Einbau der Heizsysteme erfolgte, gingen alle leer aus, die derzeit eine Anlage einbauen oder bestellt haben. 
 
Im Klimaschutz besonders engagierte Kommunen würden durch den Wegfall der Förderung entscheidend zurückgeworfen. Als freiwillige Maßnahmen könnten Aktivitäten der Kommunen im Klimaschutz bei ihrer derzeitigen völlig desolaten finanziellen Lage ohne Unterstützung von außen nicht mehr realisiert werden. Wie eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 bei einer solchen Politik erreicht werden könne, sei rätselhaft. Offensichtlich habe sich die Bundesregierung von einem wirksamen Klimaschutz verabschiedet. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Habeck sieht zunehmend bessere Annahme bei Förderung für Wärmepumpen

 Verband fordert schnelleren Photovoltaik-Ausbau

 Zahl der Windrad-Genehmigungen in MV im Jahr 2023 gestiegen

 Für Energie-Ziele mehr als 700 Milliarden Euro bis 2030 nötig

 G7 nehmen sich Kohleausstieg vor - deutsche Reaktionen gemischt

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss