Am 6. Mai 2008 stellte sich die Kommissarin in Brüssel in einer Rede beim Europäischen Zentrum für Politik klar hinter Biokraftstoffe.
Biokraftstoffe seien nach Ansicht der Kommission viel zu wertvoll, um als Sündenbock für hohe
Getreidepreise abgestempelt zu werden. Diejenigen, die dies dennoch täten, übersähen, dass nicht Bioethanol, sondern der anziehende Fleischverbrauch in China und Indien zu einer Zunahme der Getreidenachfrage geführt habe.
Als weiteren Grund nannte sie die schlechten Wetterbedingungen für die Weizenproduktion in den Jahren 2006 und 2007, die weltweit zu niedrigeren Ernten geführt hätten. Zudem sei auch der drastische Anstieg der Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen ein wesentlicher Faktor. Allein zwischen 1998 und 2007 seien die Investitionen in Rohstoffindizes von 10 auf 142 Milliarden Dollar gestiegen.
Fischer Boel unterstrich, dass in der EU weniger als ein Prozent der Getreideproduktion zu
Bioethanol verarbeitet werde und betonte: "Dadurch werden die Märkte sicherlich nicht ins Wanken gebracht." Die Auswirkungen des amerikanischen Biokraftstoffprogramms seien zwar etwas deutlicher zu spüren. Aber auch dieser Einfluss sei im Vergleich zu anderen Faktoren vernachlässigbar. (ots)