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17.09.2022 | 00:05 | Holzpellets 

Pelletmarkt zeigt sich weiter im Ausnahmezustand

Berlin - Der Pelletmarkt in Deutschland wird weiterhin von vielen Faktoren beeinflusst, deren Ursache die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind. Dazu gehören eine stark erhöhte Nachfrage, die Verteuerung von Produktion und Logistik sowie hohe Rohstoffkosten aufgrund einer rückläufigen Baukonjunktur.

Brennstoffkostenentwicklung von Öl, Gas und Pellets
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Pelletmarkt noch im Ausnahmezustand - Trendwende in Sicht. (c) depi
Der Preis für Holzpellets erreicht im September im Bundesdurchschnitt den Wert von 763,76 Euro/Tonne (t), wenn 6 t abgenommen werden. Das sind 11,8 Prozent mehr als im Vormonat und 322,7 Prozent mehr als im September 2021. Umgerechnet auf die Wärmebereitstellung entspricht das 15,28 ct/kWh. Trotz dieser weiteren Steigerung sprechen Experten von einer sich bereits abzeichnenden Trendwende.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Lage langsam wieder entspannt, auch weil die Lager von Bestandskunden bereits gefüllt sind. Die ersten Anzeichen dafür bietet die sinkende Nachfrage, die in den letzten Tagen nahezu Normalniveau erreicht hat“, erläutert Martin Bentele, Geschäftsführer beim Deutschen Pelletinstitut (DEPI). Darüber hinaus werde diese Entwicklung auch von verschiedenen Händlern bestätigt, die Pellets schon wieder deutlich unterhalb des für September ermittelten Durchschnittspreises anbieten.

Weiterhin sei es aber ratsam, nur bei tatsächlichem Bedarf Pellets zu bestellen. Genauere Prognosen seien aufgrund der Vielzahl der Ursachen und der außergewöhnlichen Situation nicht seriös zu treffen, merkt Branchenkenner Bentele an.

Gründe für hohen Pelletpreis und längere Lieferzeiten:

- Sehr große Nachfrage von Bestandskunden
- Viele Neukunden, die ihre fossile Heizung ausgetauscht haben
- Gestiegene Rohstoffpreise und hohe Energiekosten in Produktion und Logistik

Regionalpreise

Beim Pelletpreis ergeben sich im September 2022 regional folgende Unterschiede (Abnahme 6 t): In Süddeutschland liegt der Preis für Pellets bei durchschnittlich 741,26 Euro/t, in der Region Mitte bei 771,79 Euro/t. In Nord-/Ostdeutschland beträgt der Pelletpreis 794,00 Euro/t.

Größere Mengen (26 t) werden im September 2022 zu folgenden Konditionen gehandelt: Süd: 731,50 Euro/t, Mitte: 750,89 Euro/t, Nord/Ost: 765,73 Euro/t (alle inkl. MwSt.).

DEPI-Pelletpreis

Der DEPI-Pelletpreis wird seit 2011 im Monatsrhythmus veröffentlicht, bis Mai 2020 vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Er bezeichnet den Durchschnittspreis in Deutschland für eine Tonne Pellets der Qualitätsklasse ENplus A1 der jeweiligen Abnahmemenge (Lieferung im Umkreis 50 km, inkl. aller Nebenkosten und MwSt.) – deutschlandweit und in drei Regionen. Beim DEPV ist ein DEPV-Pelletpreis für Lieferverträge (netto) abrufbar.
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