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19.03.2010 | 13:19 | Artenschutzkonferenz  

Kein Artenschutz für den Sushi-Thunfisch

Doha - Dem von Sushi-Liebhabern in aller Welt heiß begehrten Blauflossenthunfisch wird seine Schmackhaftigkeit zum Verhängnis.

Sushi-Thunfisch
(c) Tommy Schultz - fotolia.com
Die Europäische Union hatte bei der Artenschutzkonferenz im Emirat Katar ein Handelsverbot mit dem rotfleischigen Fisch angestrebt, falls der Verband der Fischereiindustrie die Überfischung auch künftig nicht verhindern sollte. Ihr Antrag wurde am Donnerstag jedoch mit 72 zu 43 Stimmen abgelehnt. Die Kampagne gegen den Artenschutz für den Blauflossenthunfisch hatte Japan angeführt, das dadurch seine «Esskultur» bedroht sah. In Japan zahlen Fischhändler teilweise mehr als 100.000 Euro für ein großes Exemplar dieses rotfleischigen Thunfischs, den sie größtenteils aus den EU-Staaten erhalten und der vor allem zu Sushi und Sashimi verarbeitet wird.

Unterstützung erhielten die Japaner unter anderem von Libyen und der Türkei. Auch ein Vorschlag Monacos, den internationalen Handel mit dem Blauflossenthunfisch sofort und ohne Wenn und Aber zu verbieten, damit sich der Bestand wieder erholen kann, fiel bei der Konferenz der Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES durch.

Die Zahl der Blauflossenthunfische im Mittelmeer und im östlichen Atlantik ist in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 85 Prozent zurückgegangen. «Weil diese Fische so selten geworden sind, fängt man jetzt Jungtiere und päppelt sie bis zum Verkauf auf», erklärte Gerhard Adams, der stellvertretende Delegationsleiter des Bundesumweltministeriums bei der Konferenz in Doha. Die Anträge zum Schutz des Thunfischs seien nun mit einer so großen Mehrheit abgelehnt worden, dass die Chance, sie in einer Woche im Schlussplenum der Konferenz doch noch zu verabschieden, sehr gering sei, fügte er hinzu.

Tierschützer kritisierten die Entscheidung der CITES-Staaten. «Das Votum der Vertragsstaaten ist eine Schande und setzt den König der Meere dem Untergang aus», sagt Karoline Schacht, Fischereiexpertin der Umweltschutzorganisation WWF. (dpa)
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