Den Auftakt für das alljährliche Abfischen machte der Inselteich in Radibor (Landkreis Bautzen). «Die
Kulturlandschaft der Oberlausitz lebt durch die Karpfenteichwirtschaft. Ohne sie hätten wir weder Teichlandschaften noch regional erzeugte gesunde Karpfen, Schleie und Hechte», erklärte
Agrarminister Thomas Schmidt (CDU). Das Land werde die Arbeit der Teichwirte deshalb auch künftig nach Kräften unterstützen.
Bis Ende November werden die meisten Teiche leergefischt, um die Fische direkt zu verkaufen oder in die Hälteranlagen zu bringen. Dort bleiben sie bis zum Weihnachtsverkauf. Wie in den letzten Jahren wird ein
Ertrag von rund 2..000 Tonnen
Karpfen erwartet. In den 1990er Jahren waren es mitunter mehr als 3000 Tonnen. Der Sommer hat die Fische mit Wärme verwöhnt, dabei sind sie besonders gut gewachsen, hieß es mit Blick auf die aktuelle Prognose. Traditionell ist man Karpfen in den Monaten mit einem «r» - von September bis April.
Allein in der Oberlausitz sind 72 Unternehmen im Haupt- und Nebenerwerb mit der Fischproduktion beschäftigt. Sie produzieren rund 80 Prozent aller sächsischen Karpfen. Im Gebiet zwischen Kamenz, Bautzen, Görlitz und Niesky gibt es mehr als 1.000 Teiche. Sachsenweit werden 8.500 Hektar Teichfläche naturschutzgerecht bewirtschaftet.
Sachsen ist nach Bayern der zweitgrößte Erzeuger von Karpfen in Deutschland. Nahezu jeder dritte deutsche Karpfen kommt aus einer der etwa 200 sächsischen Teichwirtschaften.