«Der wasserarme Winter und der teilweise trockene Sommer haben den Besatz mancher Teiche verhindert», teilte das
Landwirtschaftsministerium zur Eröffnung der Karpfensaison am Freitag mit. Der langjährige
Schnitt von 6.000 Tonnen werde wohl nicht erreicht.
Die Verbraucher könnten in diesem Jahr aber eine sehr gute Qualität beim fangfrischen
Karpfen erwarten, betonte
Agrarminister Helmut
Brunner (CSU). Er gab im oberpfälzischen Wiesau (Kreis Tirschenreuth) den offiziellen Startschuss zur Saison. Aus diesem Regierungsbezirk stammt laut Ministerium mehr als ein Drittel der bayerischen Ernte.
Ein weiteres Drittel wird in Mittelfranken erzeugt, knapp zehn Prozent des bayerischen Karpfens kommen aus Oberfranken. Auch mit der unterdurchschnittlichen Ernte stammt dem Minister zufolge immer noch mehr als die Hälfte der in Deutschland produzierten Karpfen aus dem Freistaat. Die Karpfenteiche nehmen in Bayern etwa 20.000 Hektar Fläche ein.
Die Fische können in Naturteichen drei Sommer lang heranwachsen, bevor sie abgefischt werden. Sie ernähren sich laut Ministerium fast ausschließlich von natürlichen Kleinlebewesen im Teich, zugefüttert wird lediglich Getreide. Brunner lobte den Karpfen als «reines Naturprodukt, das heute noch unverändert so erzeugt wird wie seit Jahrhunderten.»
Rund 8.500 Karpfenerzeuger gibt es in Bayern. Laut Brunner sind es ausschließlich Familienbetriebe. Mit ihrer naturnahen Teichwirtschaft pflegten sie eine einzigartige Naturlandschaft. Zudem seien die Karpfenteiche wertvolle Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.