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04.01.2011 | 16:20 | Dioxin-Skandal 

Dioxin-Fälle in den einzelnen Ländern

Berlin - Mehr als 1.000 Höfe in mehreren Bundesländern sind wegen des Skandals um Dioxinfunde in Eiern und Tierfutter gesperrt worden. Der bisherige Stand in den einzelnen Ländern im Überblick:

Dioxinfunde im Tierfutter
(c) proplanta

BADEN-WÜRTTEMBERG: Dem Agrarministeriums zufolge ist in Baden- Württemberg bislang kein mit Dioxin verunreinigtes Futtermittel aufgetaucht. Die Vertriebswege würden aber überprüft.

BAYERN: Nach Behördenangaben sind Eier aus einem betroffenen Betrieb an einen Großhandel geliefert worden. Der Großteil der Eier sei sichergestellt, einige seien aber bereits an weiter verarbeitende Betriebe geliefert worden. Der Fall werde derzeit untersucht.

BERLIN: Die Hauptstadt ist nach Angaben ist der Umweltsenatsverwaltung bislang nicht vom Skandal betroffen.

BRANDENBURG: Ein Schweineaufzuchtbetrieb wurde vorsorglich gesperrt.
Der Betrieb hatte dem Verbraucherschutzministerium zufolge Futter aus einem Werk bezogen, das unter Dioxin-Verdacht stehe. Verbraucher seien nicht in Gefahr.

HESSEN: Das hessische Landwirtschaftsministerium hat zunächst Entwarnung gegeben. Bisher lägen keine Hinweise dafür vor, dass Futter, Eier oder Fleisch dioxinverseucht seien. Die Überprüfung dauere aber an.

MECKLENBURG-VORPOMMERN: Dem Schweriner Agrarministerium zufolge gibt es bisher keine Hinweise auf dioxinbelastete Futtermittel. Die Auswertung der Lieferlisten sei aber noch nicht abgeschlossen.

NIEDERSACHSEN: Das Land mit vielen Agrar-Betrieben ist am meisten von dem Skandal betroffen. Etwa 1000 Betriebe, die belastetes Futter bezogen haben sollen, wurden vorsorglich gesperrt. Betroffen sind nicht nur Farmen mit Legehennen, sondern auch Schweine- und Putenzüchter. Eier und Fleisch dürfen die Höfe nicht verlassen bis Tests belegen, dass die Produkte unbedenklich sind. Der Deutsche Bauernverband befürchtet durch die Schließungen Millionenschäden für die Bauern. Die Betriebstätte der Biodiesel-Firma Petrotec im niedersächsischen Emden hatte die möglicherweise dioxinhaltige Mischfettsäure geliefert, die anschließend zu Futtermittel verarbeitet worden war. Ein Tanklager und eine Rührstation für Futterfett in Bösel bei Cloppenburg gehören zu einer anderen belasteten Lieferantenfirma in Uetersen in Schleswig-Holstein.

NORDRHEIN-WESTFALEN: Am Montag wurden 8.000 Legehennen getötet, die mit Dioxin verseuchtes Futter gefressen hatten. Die Tiere einer Hühnerfarm im Kreis Soest sollten nach Auskunft des Kreisveterinärs Wilfried Hopp verbrannt werden. Er rechnet damit, dass etwa 120.000 dioxinbelastete Eier des Betriebes in den Verkauf gelangt sind.

RHEINLAND-PFALZ: Das Rheinland-pfälzische Agrarministerium hat zunächst Entwarnung gegeben. Nach Expertenangaben seien die Futtermittelhersteller im Land nicht mit den fraglichen Fetten beliefert worden.

SACHSEN-ANHALT: 18 Höfe wurden bis Dienstag gesperrt. In 7 Fällen sei bewiesen, dass die Mastbetriebe belastetes Futter erhalten haben, teilte das Agrarministerium mit. In weiteren 11 Fällen bestehe ein solcher Verdacht.

SACHSEN: In einen Geflügelzuchtbetrieb im Raum Dresden und eine Agrarhandelsgenossenschaft im Raum Leipzig soll verseuchtes Futtermittel gelangt sein. Dem Gesundheitsministerium zufolge sind beide Unternehmen inzwischen gesperrt worden. Nach derzeitigem Stand sei kein möglicherweise kontaminiertes Fleisch in den Handel gelangt.

SCHLESWIG-HOLSTEIN: Die Staatsanwaltschaft Itzehoe ermittelt gegen Verantwortliche des Futtermittelherstellers aus Uetersen in Schleswig-Holstein. Die Firma Harles & Jentzsch soll jahrelang Reste aus der Biodieselherstellung und der Nahrungsmittelindustrie aufgekauft und für Viehfutter verarbeitet haben.

THÜRINGEN: Mit Dioxin belastetes Futtermittel ist auch in Thüringen aufgetaucht. Dem Gesundheitsministerium zufolge hat eine Schweinezuchtanlage belastetes Futter von einem Werk aus Sachsen- Anhalt bekommen. Ob die Lieferungen schon verfüttert worden seien, stehe noch nicht fest. (dpa)

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