Gegenwärtig tendieren die Kurse teils zwar wieder schwächer, eine durchgreifende preisliche Entspannung ist aber noch nicht erkennbar.
Futtermittel sind deutlich teurer als im Vorjahr. So kostete Sojaschrot auf der Großhandelsebene in Norddeutschland Ende Juni knapp 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei kam der feste Euro den hiesigen Käufern sogar noch zugute. Gut 60 Prozent betrug auch der Preisanstieg beim Rapsschrot. Futterweizen kostete zum Ende des Wirtschaftsjahres etwa so viel wie zum Beginn, zwischenzeitlich lagen die Notierungen jedoch um bis zu 30 Prozent höher.
Die weitere Entwicklung ist bei der Vielzahl der Einflussfaktoren schwierig einzuschätzen. Auf dem Getreidesektor zeichnen sich leicht rückläufige Preise ab. In weiten Teilen Deutschlands könnten als Folge der Trockenheit vermehrt schwächere, für den Futtersektor prädestinierte Qualitäten anfallen. Große Ernten werden im südöstlichen Europa sowie in der gesamten Schwarzmeerregion erwartet. Davon könnte Angebotsdruck ausgehen.
Noch nicht endgültig zu beziffern sind die Ausfälle durch die
Überschwemmungen in den USA. Einige Beobachter meinen, dass die Auswirkungen bereits „eingepreist“ sind. Jedenfalls werden erhebliche Mais- und Sojamengen fehlen. Dass südamerikanische Sojalieferungen dies ausgleichen können, scheint fraglich.
Ein bedeutender Faktor bleibt der Rohölpreis. Über die Verwendung von Getreide (bes. Mais) zur Ethanolherstellung sowie von Ölsaaten zur Biodieselerzeugung besteht erheblicher Einfluss. Insgesamt ist aus derzeitiger Sicht noch nicht mit einer wesentlichen Entspannung bei den Futterkosten zu rechnen. (ZMP)