"Heute zeigt sich, dass der Entschluss die intensive Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Grünen Branche hier in Ellerhoop zusammenzufassen richtig und wichtig war."
Ebenso wichtig sei ein weiteres Großprojekt dieser Branche. Mit der sehr erfolgreichen ersten Landesgartenschau in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr hätten die Unternehmen und Verbände des Gartenbaues die Möglichkeiten hervorragend genutzt, ihre große Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen so der Minister weiter.
Eine Gartenschau sollte als ein Instrument der Stadt- und Regionalentwicklung gesehen werden, mit dem Ziel, Freiräume als dauerhaft wirksame Erholungs- und Erlebnisbereiche zu schaffen.
Die Grünen Verbände haben mit ihrer langjährigen Zielstrebigkeit den Stein gewissermaßen ins Rollen gebracht und dazu beigetragen, dass die Landesgartenschau in Schleswig ein solch großer Erfolg werden konnte.
"Der heutige Baumschultag trägt den Untertitel "Grün geht uns alle an!" und viele Städte und Gemeinden haben dies in Bezug auf eine Attraktivitätssteigerung für den Tourismus und für Imagekampagnen längst verinnerlicht", sagte von Boetticher.
Besondere Beispiele dafür seien die Stadt Kiel mit ihrem Sieg bei der Europaausscheidung der "Entente Florale" und die Stadt Husum mit ihrer alljährlichen Krokusblüte. Hier könne man erleben, wie blühende Grünflächen gewinnbringend in Szene gesetzt werden können. Dort jedoch, wo die Vorteile von öffentlichem Grün nicht derart offensichtlich seien, fiele es schwerer, die Entscheidungsträger in Städten und Gemeinden von der Notwendigkeit öffentlicher Grünflächen zu überzeugen.
Forderungen nach einem stärkeren Eingreifen des Staates über Vorgaben für mehr "Grün am Bau" erteilte der Minister eine klare Absage: "Aus meiner Sicht wäre es der falsche Weg, Bauherren verbindliche Vorgaben für Begrünungen zu machen.
Vielmehr sollten die Vorteile des Grüns noch offensiver vermittelt werden und auf die gesellschaftliche Bedeutung von neuen Begrünungen und der nachhaltigen Pflege bereits bestehender Grünflächen hingewiesen werden".
Das von den Gartenbauverbänden mit initiierte Internationale Forum "Die grüne Stadt" sei ein gutes Beispiel, wie das Wissen um die Vorteile von privatem und öffentlichem Grün der breiten Bevölkerung vorgestellt werden kann. Wenn Grün alle angeht, muss es auch das Ziel sein, alle zu erreichen, so der Minister weiter.
Zu der ursprünglich von der Bundesregierung vorgelegten Fassung der Bundesnaturschutznovelle, die das Anpflanzen von Baumschulprodukten aus Norddeutschland verbiete oder stark erschwert hätte erklärte der Minister: "Wir wollen eine vernünftige, auf wissenschaftlichen Kriterien beruhende Gebietskulisse für die Bestimmung der regionalen Herkunftsgebiete von Gehölzen und Saatgut erreichen. Schleswig-Holstein hat in Abstimmung mit dem BdB-Landesverband zwei Änderungsanträge zum Bundesnaturschutzgesetz auf den Weg gebracht, um die mehr oder weniger willkürlichen Gebietsabgrenzungen zu verhindern".
Für die Wettbewerbsfähigkeit der Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein ist die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses von ausschlaggebender Bedeutung. Der Gartenbau steht im Wettbewerb mit anderen Branchen um die besten Schulabgänger. "Auszubildende werden ein knappes Gut". Der Gartenbau ist gefordert, die Jugendlichen von der Vielseitigkeit und Attraktivität des gärtnerischen Berufes zu überzeugen. "Es gilt, ein positives und modernes Berufsimage, gute Arbeitsbedingungen und Perspektiven für einen beruflichen Aufstieg zu vermitteln", so der Minister abschließend.
Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) wurde im Jahr 1907 gegründet und zählt derzeit rund 1.400 Mitglieder deutschlandweit. Als Hauptaufgabe sieht der BdB die Schaffung positiver, stabiler und verlässlicher Rahmenbedingungen für die Arbeit der Mitgliedsbetriebe durch Beteiligungen an gesetzlichen und brancheninternen Regelungen sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Nach Angaben des BdB gibt es in Schleswig-Holstein 442 Baumschulen im Vollerwerbsbetrieb, dies sind fast 20% der Baumschulen im gesamten Bundesgebiet. Sie bewirtschaften zusammen mit 165 Baumschulen im Nebenerwerbsbetrieb eine Fläche von 4.339 ha. Davon entfallen allein 3.600 ha auf den Kreis Pinneberg. Die Baumschulen in Schleswig-Holstein beschäftigen circa 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie rund 10.000 Saisonarbeitskräfte. Jährlich werden etwa 1 Milliarde Pflanzen vermarktet und ein Umsatz von 225 Millionen EUR erzielt, was mehr als 26% des gesamten Bundesgebietes entspricht.
Vorsitzender des Landesverbandes ist Claus-Dieter Stoldt (Rellingen), Geschäftsführer ist Dr. Frank Schoppa. (PD)