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14.04.2008 | 02:51 | Bodenhaltung überwiegt 

Immer mehr Hennen werden am Boden gehalten

Hannover - Die meisten Legehennen in Deutschland werden zwar nach wie vor in Käfigen gehalten, doch die Bodenhaltung nimmt enorm zu.

Immer mehr Hennen werden am Boden gehalten
Das berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes für 2007. Demnach zählten die Statistiker im vergangenen Jahr in Betrieben, die 3.000 oder mehr Haltungsplätze für Legehennen vorweisen können, insgesamt knapp 40 Mio. Legehennenplätze. Davon gehörten 27,04 Mio. Plätze zur Käfighaltung, das waren rund drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Auf die Bodenhaltung entfielen mit 6,81 Mio. Plätzen dagegen 13,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Weitere 4,38 Mio. Plätze und damit 23,2 Prozent weniger als in 2006 entfielen auf die Freilandhaltung. Im Dezember 2006 waren in dieser Haltungsform noch 5,69 Mio. Haltungsplätze gezählt worden, von denen allerdings der Löwenanteil von der ökologischen Erzeugung gestellt worden sein dürfte. Die ökologische Erzeugung wurde im vergangenen Jahr erstmals separat erfasst, im Dezember 2007 zählte sie 1,78 Mio. Haltungsplätze.

Bereits seit einiger Zeit beobachten Marktexperten einen deutlichen Strukturwandel unter den Hennen haltenden Betrieben. Sie führen dies vor allem auf die Neufassung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung in 2006 zurück. Das Verbot der Hennenhaltung in konventionellen Käfigen ab 2009 hat unter den Eiererzeugern bereits zu einigen Anpassungen geführt. Rein rechnerisch werden zwar immer noch rund zwei Drittel aller Legehennen in Käfigen gehalten, doch der eigentliche Anteil der Hennen, die in konventionellen Käfigen gehalten werden, ist tatsächlich kleiner. Denn in der Statistik über die Käfighaltung sind auch die derzeit 610.000 Hennenplätze in Kleingruppenhaltung enthalten, die ab 2009 hierzulande die traditionelle Käfighaltung ablösen soll.

Seit 1997 ist der Anteil der Käfighaltung an allen Haltungsformen von ehemals 89,7 Prozent auf derzeit 67,6 Prozent zurückgegangen. Dagegen stieg der Anteil der Bodenhaltung von ehemals 6,6 Prozent auf nunmehr rund 17 Prozent. Die Quote der Freilandhaltung kletterte von 3,7 Prozent in 1997 innerhalb von zehn Jahren immerhin auf 10,9 Prozent, während auf die ökologische Erzeugung knapp 4,4 Prozent aller Leghennenhaltungsplätze entfielen.

Obwohl sich die Zahl der meldepflichtigen Betriebe ab 3.000 Plätze im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent auf 1.233 verringert hat, ermittelte das statistische Bundesamt eine Zunahme der Haltungsplätze um 0,2 Prozent auf 39,7 Mio. Gleichzeitig wuchsen die Eier erzeugenden Betriebe, im Bundesdurchschnitt hielt 2007 jeder meldepflichtige Betrieb mit mehr als 3.000 Haltungsplätzen 32.436 Hennen gegenüber 31.610 Hennen ein Jahr zuvor. Dabei vergrößerte sich die durchschnittliche Betriebsgröße in der Käfighaltung um rund fünf Prozent auf 37.940 Hennenhaltungsplätze und in der Bodenhaltung um zehn Prozent auf 11.960 Plätze. Betriebe mit Freilandhaltung verfügten 2007 über durchschnittlich 17.161 Plätze und die mit ökologischer Produktion über 16.298 Plätze je Betrieb. (LPD)
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