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15.03.2009 | 04:56 | Eiermarkt 

Ostereier überwiegend aus Freiland- und Bodenhaltung

Hannover - Weiß oder braun? Käfig, Kleingruppe, Boden- oder Freilandhaltung? Öko-Produktion oder konventionell? Über die Herkunft des Frühstückseis scheiden sich die Geister und die Wahl hängt neben der persönlichen Überzeugung stark vom Preis ab.

Ostereier
(c) proplanta
Dieser hat sich nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes im vergangenen Jahr stabilisiert. Durchschnittlich betrug der Preisanstieg neun Cent für zehn Eier der Handelsklasse M aus Freilandhaltung auf 1,74 und aus Bodenhaltung auf 1,38 Euro. Der Preisanstieg für diese Haltungsformen und der konstante Preis für Käfigeier mit 1,08 Euro ist auf das endgültige Käfigverbot Ende 2008 zurückzuführen, das viele kleinere Betriebe zur Aufgabe und die größeren zu einer Zwangspause bei den Umbauarbeiten zwang. Dadurch sank die bundesdeutsche Eierproduktion, und besonders zu Ostern können preisgünstige Eier am Markt knapp werden. Die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) meldet außerdem, dass der Appetit auf Eier gestiegen ist. Jeder Deutsche isst mit 211 Stück inzwischen wieder sechs Eier mehr als noch vor drei Jahren.

Im Jahr 2001 lebten noch über 85 Prozent der deutschen Hennen in Käfigen, im vergangenen Jahr wurde bereits über ein Drittel der Tiere in einer alternativen Form gehalten. Besonders die Bodenhaltung nimmt weiter zu, denn die großen Supermarktketten möchten nach dem Verzicht auf Käfigware diese nicht durch Eier aus Kleingruppenhaltung ersetzen, sondern Bodenhaltungseier zur Standardware machen, erklärt Dieter Oltmann vom Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverband (NGW). Die Anzahl der Hennen in Bodenhaltung hat sich seit 2001 mehr als verdreifacht. Freigang haben nur gut 16 Prozent der deutschen Hennen. Diese sehr kostenintensive Haltungsform konnte sich in der konventionellen Produktion nicht durchsetzen. Ein Drittel der Eier aus Freilandhaltung, aber nur gut fünf Prozent der gesamten deutschen Erzeugung wird nach biologischen Vorgaben erzeugt. Die Nachfrage nach Bioware steigt stärker als die Produktion.

Die 14 Millionen niedersächsischen Hennen legen ein Drittel der in Deutschland verspeisten Eier. Damit tragen die niedersächsischen Eierproduzenten einen bedeutenden Anteil zum Selbstversorgungsgrad bei, dieser beträgt derzeit nur 67 Prozent. Die Differenz wird überwiegend durch Bodenhaltungsware aus den Niederlanden, aber auch durch Käfigware aus Polen abgedeckt, berichtet der NGW. Das EU-Verbot der Käfighaltung ab 2009 stellte besonders die Bauern aus den hiesigen Veredelungsregionen vor neue Herausforderungen, schließlich wurden niedersächsische Eier fast ausschließlich in Käfighaltung produziert. Letzte Ausnahmegenehmigungen laufen mit Ende des Jahres aus, die Legehennenhalter der anderen EU-Länder haben noch bis 2012 Zeit zur Umrüstung. (LPD)
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