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23.10.2009 | 04:09 | Technikjournalistenpreis 2009 

Preisgekürtes Wissenschaftsfoto zeigt JKI-Forschung

Dresden - Nicht nur das Foto des Dresdner Fotografen Sven Döring ist eine kleine Sensation, sondern auch das darauf abgebildete Miniapfelbäumchen aus dem Julius Kühn-Institut in Dresden-Pillnitz.

Gentechnisch veränderte Apfelpflanze
(c) Sven Döring/Agentur Focus
Wegen eines Frühblüher-Gens aus der Birke, blüht die Apfel-Pflanze bereits im Jugendstadium. Das verkürzt den Züchtungsprozess erheblich. Das Fremd-Gen wird am Ende wieder ausgekreuzt, so dass es nur einen Apfel mit apfeleigenen Genen gibt.

Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat gestern (20.10.09) den PUNKT - Preis für Technikjournalismus verliehen. Im Rahmen der acatech Festveranstaltung im Konzerthaus Berlin wurden neben den zwei Siegern in der Kategorie Text auch die Preise für Wissenschafts-Fotografie verliehen. Der Fotograf Sven Döring aus Dresden gewann in der Sparte Einzelfoto mit seinem Motiv "Apfelbaum in Blüte".

Das Bild zeigt eine Hand in Laborhandschuhen, die auf ihren Fingerspitzen eine gentechnisch veränderte Apfelpflanze balanciert. Das Bild wurde im Labor des Julius Kühn-Instituts am Fachinstitut für Züchtungsforschung an Obst in Dresden im Rahmen einer Berichterstattung über gentechnisch veränderte Pflanzen im Züchtungsprozess aufgenommen. Es überzeugte die Jury insbesondere durch die klare Komposition und Farbgebung: „Das Motiv verbindet einzigartig Natur und Technik und wird hier handwerklich überzeugend umgesetzt.“
 
Ähnlich wie das Bild unter Fotografen, so hatten auch die Forschungsergebnisse der Dresdener JKI-Mitarbeiter in der Wissenschaftscommunity für Furore gesorgt. Gewöhnlich blühen Apfelsämlinge erst nach 5-12 Jahren. So lange muss der Züchter warten, ehe er geeignete Elternpaare miteinander kreuzen kann, etwa um Resistenzgene gegen Krankheiten in Leistungsfähige Sorten einzukreuzen.

Mit dem neuen System bilden die Apfel-Pflanzen durch Einsatz eines Frühblüher-Gen aus der Birke bereits im Jahr der Aussaat erste Blüten und Früchte. Am Ende des verkürzten Zuchtprozesses steht jedoch immer eine neue Apfelsorte, die ausschließlich apfeleigene Gene enthält. Das Fremdgen wird wieder ausgekreuzt. Es ist nicht Ziel der Forschung am JKI gentechnisch veränderte Äpfel zu züchten, sondern es geht darum nachfolgende Zuchtschritte schneller als bisher zu realisieren, um rascher gut angepasste Sorten bereit zu stellen. (jki)
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