(c) proplanta Der Chef des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes, Manfred Hederer, forderte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa daher den kompletten Stopp des Anbaus von Gen-Mais. «Die größte Anfeindung des Imkerberufes ist die Gentechnik-Gesetzgebung», sagte Hederer. In den Planung für ein neues Gentechnik-Gesetz werde aber keinerlei Rücksicht auf den Schutz von Bienen und anderen Insekten genommen. «Es ist aber Aufgabe der Bundesregierung, mit dem neuen Gesetz zu gewährleisten, dass eine Koexistenz von Gentechnik und gentechnikfreier Imkerei möglich ist», betonte der Verbandschef. «Es muss noch mehr in die Köpfe der Menschen und vor allem der Politiker, dass Imker eine wichtige und ökologische Dienstleistung erbringen», sagte Hederer im Vorfeld der 37. Deutschen Erwerbsimkertage an diesem Wochenende in Donaueschingen(Baden-Württemberg). Zu diesem Treffen wurden rund 4.000 Imker aus dem In- und Ausland erwartet. Viele Insekten deckten einen großen Teil ihres Eiweißbedarfs aus Maispollen. Beim Anbau von genmanipuliertem Mais ernährten sich die Tiere mit diesem Mais, so dass auch der Honig auf diese Weise verunreinigt werde. «Gegen die Lobby der Konzerne und deren Einfluss auf die Politik haben wir Imker keine Chance», sagte der Verbandspräsident. Die Imker seien eine «Heerschar von älteren Herrschaften», die es mit der Professionalität der großen Firmen nicht aufnehmen könnten. Nach Verbandsangaben sind 86 Prozent der deutschen Imker älter als 50 Jahre.
Mehr als 90 Prozent besitzen nach Angaben Hederers fünf oder weniger Bienenvölker. Insgesamt gibt es bundesweit etwa 90.000 Imker, jedoch nur etwa 5.000, die die Bienenzucht erwerbsmäßig betreiben.
Laut Verband sinkt die Zahl der Bienen in Deutschland vor allem durch Umwelteinflüsse deutlich. 1907 habe es noch vier Millionen Bienenvölker gegeben, 1951 etwa 2,5 Millionen. Derzeit rechne man mit 600.000 bis 800.000 Bienenvölkern. (dpa)
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