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20.12.2007 | 17:45 | Winterweizenanbau 2007 

Winterweizenfläche steigt weiter

Hannover - Weltweiter Hunger nach Weizen mit einem starken Preisanstieg in diesem Jahr hat sich auch in Niedersachsen in einer nochmals vergrößerten Anbaufläche niedergeschlagen.

Weizenanbau-2007
(c) proplanta
Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen haben die Bauern im vergangenen Herbst auf ungefähr 430.000 Hektar (ha) Winterweizen ausgesät, das ist gegenüber dem Herbst 2006 ein Anstieg um mehr als 30.000 ha oder 8,6 Prozent. Das haben erste Trendberechnungen des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik ergeben. Nach zweimaligem Rückgang der Fläche hat der Winterweizen damit wieder an Boden gewonnen.

Dazu hat aber nicht nur der Preisanstieg beigetragen, mitverantwortlich waren auch die schlechten Aussaatbedingungen durch den regenreichen Herbst. Viele Anbauplanungen mussten umgestellt werden, weil die Äcker zur Bestellung zu nass waren. Als spätsaatverträglichste Kultur blieb zum Schluss nur der Weizen. Allerdings haben sich die Bestände durch die ungünstige Witterung bisher nicht so gut entwickelt. Die Saaten wurden im September schlechter als im Durchschnitt und wesentlich schlechter als im vergangenen Herbst beurteilt. Manche Flächen müssen wegen der Nässe unter Umständen sogar im Frühjahr wieder umgepflügt werden.

Geringfügig zugelegt hat der Roggen, dessen Anbaufläche um 2,6 Prozent von 144.240 ha auf 148.000 ha gestiegen ist. Die rasante Steigerung des Anbaus um 20 Prozent im vergangenen Jahr nach etlichen Jahren des Rückgangs hat sich trotz der erheblich gestiegenen Erlöse in diesem Herbst nicht wiederholt. Ungünstige Aussaatbedingungen dürften dabei ebenso eine Rolle gespielt haben wie extrem knappes Saatgut sowie die Anbauausdehnung zugunsten von Weizen. Stark eingeschränkt wurde demgegenüber der Anbau von Wintergerste, und zwar um ungefähr 10.000 ha oder 5,5 Prozent auf knapp 187.000 ha. Nur leicht an Fläche verloren hat dagegen Triticale, die aber bereits in den Jahren zuvor immer weniger angebaut wurde. Ihr Anbau sank lediglich von 74.500 ha auf knapp 74.000 ha.

Besonders stark ist trotz sehr guter Marktaussichten der Rapsanbau im vergangenen Herbst eingeschränkt worden, nachdem die Rapsfläche zur Ernte in diesem Jahr Rekordhöhe erreicht hatte. Der Rapsanbau schrumpfte um gut 20 Prozent von 150.000 auf 120.000 ha. Schuld daran waren in erster Linie widrige Witterungsbedingungen zur Aussaat sowie die verspätete Ernte der Vorfrüchte. Trotz der insgesamt schwierigen Bedingungen für die Herbstbestellung wurde aber wieder genau soviel Fläche mit Wintersaaten bestellt wie im vergangenen Jahr. Dabei hat der Weizen seine Vorrangstellung weiter ausgebaut und nimmt mehr als die Hälfte der mit Wintergetreide bestellten Fläche ein. Zweitwichtigstes Getreide bleibt die Wintergerste. (LPD)
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