Bis in die zweite Julihälfte hinein hatten Niederschläge den Erntefortgang in vielen Regionen erheblich verzögert. Vor allem in den höheren Lagen sowie an der Küste sind daher noch umfangreichere Mengen einzubringen.
Im Vergleich zu den anderen Getreidearten dürfte die
Wintergerste mit den schwierigen Vegetationsbedingungen (feuchtes Frühjahr und trockener Mai) noch relativ gut zurechtgekommen sein. Die Erträge fielen häufig besser aus als zunächst erwartet, wenn gleich die Schwankungsbreite innerhalb kleiner Regionen sehr ausgeprägt war. Insgesamt könnte die Vorjahresmenge von 8,3 Mio. t um bis zu 10 % übertroffen werden. Auch die Qualitäten scheinen die geforderten Parameter meist zu erreichen, was die Abwicklung von Liefervereinbarungen mit der Mischfutterindustrie erleichtert. Neben der Verwendung als Rohstoff für die Futterwirtschaft wandert Wintergerste häufig auch in die hofeigenen Futtertröge – in den vergangenen Jahren immerhin in einer Größenordnung von 30 bis 40 % der Ernte.
Das Erntegut wird häufiger als in früheren Jahren auf den landwirtschaftlichen Betrieben eingelagert. Viele Landwirte hoffen, dass sich die zuletzt spürbar unter Druck geratenen Preise nach der Ernte wieder erholen. Die von der
ZMP ermittelten
Erzeugerpreise bewegten sich in der 30. Kalenderwoche im Bundesdurchschnitt bei knapp 161 EUR/t, das waren rund 60 EUR/t weniger als in der Hochpreisphase von Ende Januar und geringfügig weniger als im Vorjahr. Während in den Veredelungsgebieten West- und Nordwestdeutschlands gut 170 EUR/t erzielt wurden, liegen die Preise im Süden und Osten oft nur knapp über 150 EUR/t. (ZMP)