„Mit Preisen von zwölf Euro je Tonne können unsere Landwirte ihre Kosten knapp decken“, verdeutlicht Henning Meyer, Vorsitzender der Niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft.
Er verweist auf den sehr hohen Aufwand für die frühen Kartoffelspezialitäten: Vorgekeimte Knollen, der Schutz gegen Spätfröste und Beregnung bei zu trockener Witterung ermöglichen den frühen Erntebeginn ab Ende Mai.
Zudem ernten die Landwirte bei den
Frühkartoffeln deutlich geringere Mengen als demnächst mit Beginn der Haupternte. Für diesen hohen Aufwand müssten eigentlich deutlich höhere
Erzeugerpreise kalkuliert werden.
Problematisch gestaltete sich die Vermarktung der Frühkartoffeln mit so schönen Namen wie „Annabelle“ auch deshalb, weil witterungsbedingt die Ernte in allen deutschen Anbaugebieten nahezu parallel lief. Niedersachsen profitierte Mitte Juli von den enormen Niederschlägen im süddeutschen Raum.
Zeitweise wurden die ersten Knollen nur aus dem Norden angeboten. Dennoch schlug sich dies bei den Landwirten nicht in höheren Preisen nieder, im Gegenteil: Zum Saisonende lag der Erzeugerpreise so niedrig wie zuletzt im Jahr 2005.
Nachdem im vergangenen Jahr mit einer historisch niedrigen Kartoffelernte die Erdäpfel von den Wiesbadener Statistikern preisbedingt schon im Bereich des „Luxus“ gesehen wurden, boten Supermärkten sie in diesem Sommer erneut zu Billigstpreisen an.
Für die Landwirte folgt daraus die Empfehlung, die Frühkartoffelfläche auf keinen Fall weiter auszudehnen. Traditionell endet in der ersten Augustwoche die Frühkartoffelsaison, jetzt beginnt bald die Haupternte. (LPD)