In diesem Jahr wächst eine regional unterschiedlich zu bewertende Kartoffelernte heran. Das ergab eine Kurzumfrage unter den DKHV-Mitgliedern.
Hinsichtlich der Anbauflächen haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum Änderungen ergeben. Doch die Speisekartoffelbestände in den Hauptanbaugebieten Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind durch die diesjährige Witterung gezeichnet.
Bei den
Frühkartoffeln ist bereits abzusehen, dass die Erntemenge unter der des Vorjahres liegen wird. Kleinere Knollen dominieren die Ernte, die Qualität ist aber überwiegend gut. Die derzeitige Trockenheit beeinträchtigt bei den „Frühen“ in der Zwischenzeit regional auch die Rodungen. Zudem ist nicht überall die vom LEH geforderte Festschaligkeit erreicht worden.
Das kalte und feuchte Frühjahr bewirkte eine verzögerte Entwicklung der Pflanzenbestände, die nicht flächendeckend zu einem Reihenschluss führte. Einem hohen Knollenansatz steht ein nicht zuletzt durch die lange Trockenheit und Hitze in vielen Regionen hervorgerufenes vermindertes Wachstum entgegen. Derzeit wird überwiegend mit einer unterdurchschnittlichen Erntemenge gerechnet. Die erwarteten Ertragseinbußen bei den Anschlussorten werden augenblicklich auf 10 bis 30 % geschätzt.
Diese Tendenz würden auch folgende Niederschläge nicht völlig ausgleichen können, die zudem die Gefahr des Zwiewuchses und des Neuaustriebes bei den Knollen bergen. Die Beregnungsanlagen laufen auf Hochtouren, doch der Anteil der beregneten Kartoffelfläche ist begrenzt. Nicht beregnete Bestände beginnen teilweise zusammenzubrechen und diese lassen dann nur noch geringe Zuwächse erwarten.
Damit wird in diesem Jahr voraussichtlich der Anteil an Übergrößen deutlich geringer sein und kleinere Sortiergrößen vorherrschen.
„Nun muss das Hauptaugenmerk der Erzeuger darauf gerichtet sein, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die heranwachsenden Kartoffeln mit einer guten Qualität ins Lager kommen können. Nicht allein die Erntemenge ist ausschlaggebend, sondern letztlich der Anteil der vermarktungsfähigen Qualitätsware“, betonte DKHV-Präsident Dieter Tepel. „Aus den Erfahrungen des Vorjahres zeigt sich, dass unbedingt auch unter den diesjährigen Bedingungen eine rechtzeitige Reifeförderung notwendig ist. Die Verweilzeit der Knollen zwischen Reifeförderung und Rodung im Boden ist zu begrenzen, damit der Befall mit bodenbürtigen Schaderregern eingeschränkt wird. Die konsequente Einhaltung einer guten fachlichen Praxis ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Qualitätsware zur Verfügung gestellt werden kann, zu der der Kunde dann auch gern greift.“ (DKHV)