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07.03.2011 | 15:30 | Holzwirtschaft 

Umweltministerin Rumpf: Waldbewirtschaftung muss eine Einkommensquelle sein und bleiben

Rendsburg - Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich zu einer naturnahen Waldbewirtschaftung in Schleswig-Holstein bekannt.

Holzstämme
Bei der Konferenz der forstlichen Zusammenschlüsse, das sind die Eigentümerorganisationen der vorwiegend kleineren Privatwaldflächen, stellte sie heute (7. März) klar: "Waldbewirtschaftung muss eine Einkommensquelle sein und bleiben. Selbstloser Idealismus oder unbewirtschaftete Wälder sind keine Rezepte für eine nachhaltige Forstwirtschaft", so die Ministerin.

Gerade für eine solche nachhaltige Waldbewirtschaftung seien die forstlichen Zusammenschlüsse von herausragender Bedeutung, fuhr sie fort: "Schleswig-Holstein ist bekanntlich ein Land des Privatwaldes. Die Hälfte unserer 162.000 Hektar Wald gehört rund 10.000 Eigentümern. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung einer flächendeckenden, in allen Besitzarten betriebenen, naturnahen Forstwirtschaft."

Mit Blick auf die laufende Überarbeitung des schleswig-holsteinischen Waldgesetzes zeigte sich Frau Rumpf zuversichtlich, dass die Novelle auch in einer verkürzten Legislaturperiode erfolgreich zum Abschluss gebracht werde. Noch in dieser Woche werde schon die Verbandsanhörung im Landtag stattfinden. Der Regierungsentwurf für das neue Gesetz beschränke die Regelungen auf das erforderliche Maß, stelle die Regeln für die Waldbewirtschaftung auf eine vernünftige Basis und schütze das wertvolle Ökosystem Wald durch klare Regelungen für das Betreten und die Nutzung etwa durch Reiter. Durch das neue "Ökokonto Wald" werde überdies ein im Naturschutzrecht bereits erfolgreich praktiziertes Instrument auch im Wald eingeführt.

"Ich bin sicher, wir werden ein Landeswaldgesetz bekommen, das geeignet ist, die biologische Vielfalt im Walde zu erhalten und weiter zu verbessern", sagte Juliane Rumpf auch unter Hinweis auf das laufende Internationale Jahr der Wälder der Vereinten Nationen.

Mit Bezug auf die Sparanstrengungen des Landes betonte die Umweltministerin, dass dennoch mit 3,5 Millionen Euro 2011 und 2012 je ausreichend Mittel für die Förderung des Waldumbaus zur Verfügung stehen werden. Einschränkungen seien bei der Neuwaldbildung zu erwarten, allerdings eher wegen zu wenig verfügbarer Flächen und der "Förderdisparität insbesondere hinsichtlich der Förderung des Anbaus von Energierohstoffen", so Frau Rumpf.

Dennoch sei Waldneubildung auch in Schleswig-Holstein weiterhin lohnend und auch aus Klimaschutzgründen wichtig: "Jeder neue Kubikmeter Holz speichert etwa eine Tonne Kohlendioxid, bei uns im Land jährlich immerhin etwa 1,8 Millionen Tonnen", rechnete die Ministerin vor. Trotzdem sei der Waldzuwachs mit 174 Hektar im vergangenen Jahr gering ausgefallen. Sie setze daher sowohl auf die bestehenden Fördermöglichkeiten als auch auf Anreize wie das Ökokonto Wald. "Neuwaldbildung und Waldumbau, das sind zwei wichtige Beiträge zum Klimaschutz im Land zwischen den Meeren", so Juliane Rumpf. (Pd)
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