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11.06.2008 | 09:30 | Holzpreise 

Stürmische Zeiten am Holzmarkt

Bonn - Wetterextreme scheinen sich zu häufen. Von den heftigen Frühjahrstürmen wird der Wald besonders in Mitleidenschaft gezogen.

Stürmische Zeiten am Holzmarkt
Die betroffenen Waldbesitzer stehen dann oft vor einem Fiasko. In den vergangenen Monaten war der Holzmarkt - wie im Jahr zuvor - von Sturmwürfen geprägt. Ende Januar verursachte der Orkan „Paula“ vor allem in Österreich einen Schadholzanfall von mehr als 6 Millionen Festmeter. Deutschland blieb von den unmittelbaren Auswirkungen zwar weitgehend verschont, doch wurde aus Süddeutschland berichtet, dass die Preise für Fichtenstammholz infolge des Sturmereignisses kräftig gesunken sind. Im übrigen Deutschland blieben die Preise in etwa konstant. Ende Februar/Anfang März folgte allerdings das Sturmtief „Emma“, das nun auch in Deutschland knapp 5 Millionen Festmeter Holz zu Boden brachte.


Export und Hausbau stocken

Ein Großteil des von den Waldbesitzern eingeschlagenen Holzes wird von der Sägeindustrie zu Schnittholz weiterverarbeitet. Große Mengen davon finden in der Bauindustrie Verwendung. Die deutsche Bauindustrie profitierte im vergangenen Jahr von einem hohen Wachstum der Bautätigkeit während des ersten Quartals. Motoren dieser Bautätigkeit waren allerdings nur der Wirtschaftsbau sowie der öffentliche Bau. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich 2008 fortsetzen.

Der für die Holzverwendung wichtige Wohnungsbau war in den vergangenen Jahren jedoch immer weiter rückläufig. Das führte dazu, dass immer weniger Holz abgenommen wurde. Der rückläufige Export verstärkte die Absatzprobleme der Sägeindustrie. Vor allem die Ausfuhr in die USA ging aufgrund der Krise auf dem Immobilenmarkt und dem sehr starken Eurozurück. Andere Export-Absatz-Kanäle sind zurzeit ebenfalls „verstopft“. Lediglich der Absatz von Nadelschnittholz nach Asien läuft auf einem stabilen Niveau.


Preise unter Druck

Insgesamt gesehen hat die exportorientierte deutsche Sägeindustrie, vor allem einige Großsägewerke, zunehmend mit verringerten Marktanteilen im Ausland zu kämpfen. Neue Absatzkanäle sind schwer zu finden. Das Sturmtief Emma kam somit zu einer Zeit, als die gesamte Holzbranche sich in einer schwierigen Marktlage befand. Auch besteht wegen der Vorschädigung durch Kyrill eine erhöhte Gefahr durch Borkenkäfer.

Die Gesamtlage auf dem Rohholzmarkt ändert jedoch nichts daran, dass die Preise von Fichtenstammholz regional aufgrund der Sturmwürfe durch „Emma“ und die überlagerten „Kyrill“-Hölzer um 15 bis 20 Euro je Festmeter gesunken sind. Fichte B 2b erzielt überwiegend zwischen 60 (in Mittel- und Norddeutschland) bis 90 Euro je Festmeter (Baden-Württemberg). (ZMP)
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